Prof. Dr. Ossama bin Abdul Majed Shobokshi

S.E. Prof. Dr. med. Ossama bin Abdul Majed Shobokshi, Botschafter des Königreichs Saudi-Arabien in Deutschland
S.E. Prof. Dr. med. Ossama bin Abdul Majed Shobokshi, Botschafter des Königreichs Saudi-Arabien in Deutschland

Der Botschafter des Königreichs Saudi-Arabien im Interview

S.E. Prof. Dr. med. Ossama bin Abdul Majed Shobokshi (geb. 21.10.1943 in Jeddah, Saudi-Arabien) absolvierte sein Medizinstudium an der Universität Erlangen-Nürnberg, promovierte hier 1976 mit summa cum laude und habilitierte anschließend.

Der Friedrich-Alexander Universität verdanke ich mein Medizinstudium, das mir erlaubt hat, als Arzt in meinem Fachgebiet tätig zu werden.

In seiner Heimat war er viele Jahre als Dekan der Medizinischen Fakultät, Mitglied der Hochschulleitung und zuletzt als Präsident der König Abdulaziz Universität in Jeddah tätig.
1995 wurde er zum Gesundheitsminister des Königreichs Saudi-Arabien berufen, 2003 zum Berater Seiner Majestät, des Hüters der Beiden Heiligen Stätten, König Fahad bin Abdul Aziz Al-Saud. Seit 2004 ist er Botschafter des Königreichs Saudi-Arabien in Deutschland.

Exzellenz, welche Gründe waren ausschlaggebend dafür, dass Sie seinerzeit nach Erlangen zum Medizinstudium gingen?

Der gute Ruf der medizinischen Fakultät.

An welches Ereignis, welchen Ort oder welche Menschen aus Ihrer Erlanger Zeit denken Sie immer wieder gerne zurück?

An Herrn Prof. Bauer, Leiter der Anatomie, Herrn Prof. Ludwig Demling, Lehrstuhlinhaber der Gastro-Enterologie und Leiter der Inneren Medizin sowie an die Fahrstrasse 15, wo ich in einem Studentenwohnheim lebte.

Welche Bedeutung hatte die Universität Erlangen-Nürnberg für Ihren Lebensweg?

Eine sehr wichtige Bedeutung, denn der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg verdanke ich mein Medizinstudium, das mir erlaubt hat, als Arzt in meinem Fachgebiet tätig zu werden.

Was bedeutete es, zur damaligen Zeit ein Studium an einer deutschen Universität aufzunehmen?

Damals bedeutete es an sich bereits eine Herausforderung, als Ausländer in Deutschland zu studieren, um so mehr im medizinischen Bereich.

Und wie ist das heute?

Heutzutage ist die Welt durch das Internet sowie Satellitenprogramme und Auslandsflüge wesentlich kleiner geworden und erscheint manchmal wie ein großes Dorf, was ein Studium naturgemäß erleichtert.

Das stimmt, Technik und Mobilität haben vieles verändert. Was würden Sie denn heutigen Studierenden gerne mit auf den Weg geben?

Sie sollten regelmäßig die Vorlesungen besuchen, sich Notizen machen und diese mit ihren Kenntnissen, die sie aus Lehrbüchern gewonnen haben, vergleichen und eventuell damit ergänzen. Man sollte zudem mindestens 2-3 Stunden pro Tag regelmäßig in der Bibliothek die Lehrbücher studieren.

Sie sind seit mehreren Jahren Botschafter für das Königreich Saudi-Arabien in Deutschland. Was bedeutet diese Aufgabe für Sie?

Eine notwendige Herausforderung, denn meine Aufgaben bestehen darin, die Beziehungen zwischen beiden befreundeten Ländern auf verschiedenen Ebenen und in allen Fachbereichen zu intensivieren, zu verbreiten und zu vertiefen, um einen Austausch von kulturellen, literarischen und wissenschaftlichen Gedanken sowie von Studenten, Lehrkräften und Facharbeitern zu erzielen.

Alumni sind Botschafter ihrer Alma Mater. Welche Ideen oder Wünsche knüpfen Sie an ein international ausgerichtetes Alumni-Netzwerk der Uni Erlangen-Nürnberg?

Es würde mich interessieren, wie es den Kolleginnen und Kollegen, die zu meiner Zeit Medizin studiert haben, zwischenzeitlich ergangen ist. Daher würde ich vorschlagen, ein Magazin zu veröffentlichen, das halb- oder ganzjährig erscheint und abonniert werden kann. Ich könnte mir ebenfalls vorstellen, dass eine Bildergalerie von all diesen Alumni, die damals graduiert haben, interessant sein könnte.

Eine schöne Idee. Sie hatten ja eigentlich einen Besuch in Erlangen im November eingeplant und wollten Ihre ehemalige Universität und das Klinikum besuchen. Können Sie uns schon verraten, wann wir Sie stattdessen bei uns willkommen heißen dürfen?

Leider ist mein Plan, meine alte Universität zu besuchen, aufgrund von unvorhergesehenen Terminen im November nicht zustande gekommen, wobei ich jedoch hoffe, dass ich diesen Plan im Jahre 2009 in die Tat umsetzen kann. Der genaue Termin muss jedoch noch zwischen meinem Büro und den verschiedenen Büros in Erlangen und Nürnberg koordiniert werden.

Ich freue mich bereits auf eine nostalgische Reise in die schöne Universitätsstadt Erlangen.

Und wir freuen uns, Sie bald bei uns begrüßen zu können! Exzellenz, vielen Dank für Ihre Anregungen und das Interview.

Interview: Martina Weber (Januar 2009)