Neue Ausgründung aus der FAU

Drei ehemalige Studierende gründen das Startup Netdosis

Informationen zu sammeln, wie und in welcher Dosierung Medikamente am besten bei Kindern eingesetzt werden können: Das ist das Ziel des Startup-Unternehmens Netdosis, das aus einem Projekt der Professur für Open Source Software der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) hervorgegangen ist. Ein Internet-Portal soll deutschlandweit Ärzte und Patienten vernetzen, um die Therapie von Kindern zu verbessern.

„Lediglich zehn Prozent der in Deutschland zugelassenen 88.000 Medikamente besitzen eine Zulassung für den Einsatz bei Kindern“, erläutert Prof. Dr. Wolfgang Rascher, Direktor der Kinder- und Jugendklinik des Universitätsklinikums Erlangen. „Doch Kinder sind keine kleinen Erwachsenen. Die angemessene Dosierung einer Arznei variiert mit Alter und Entwicklungsgrad des Kindes.“ Allerdings gibt es dazu kaum Studien, so dass Ärzte keine verlässliche Datenbasis haben, auf die sie zurückgreifen können. „Den Medizinern bleibt nur, ihre Kollegen zu fragen oder sich auf ihre Erfahrungen zu verlassen. Dies kostet nicht nur wertvolle Zeit, sondern mindert auch die Qualität und Sicherheit der Therapie.“

Hier setzt das junge Erlanger Startup Netdosis an. Drei ehemalige Studierende der FAU haben die Firma gegründet: Johannes Link, zuständig für die Softwareentwicklung, Markus Stipp, Produktmanager, und Betriebswirt Christoph Wille. In einem ersten Schritt wollen sie bereits vorhandene Information aus Fachbüchern zusammenführen und auf dem Internetportal online zugänglich machen. Nach und nach soll das Portal dann um weitere Informationen ergänzt werden. Unterstützung erhalten die Jung-Unternehmer beim Aufbau von Datenbank und Firma von Wissenschaftlern der Professur für Open Source Software und Ärzten der Kinder- und Jugendklinik des Uni-Klinikums. Außerdem wird Netdosis durch ein Exist-Gründerstipendium des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie gefördert.

Beim Aufbau der Datenbank ist Netdosis auf die breite Unterstützung der Ärzte-Community angewiesen. Die Unternehmensgründer sind optimistisch. „Bei Mydosis, dem studentischen, nicht-kommerziellen Vorgängerportal von Netdosis, haben sich bereits mehr als 800 Ärzte registriert“, sagt Johannes Link, der Chefentwickler von Netdosis. „Das ist eine gute Ausgangsbasis. Unser Ziel ist es, die Referenz und erste Anlaufstelle für die Kinder- und Jugendmedizin zu werden.“

Die Firma Netdosis ist eine der jüngsten der insgesamt 74 noch am Markt aktiven wissens- und forschungsbasierten Ausgründungen, die die FAU seit dem Jahr 2000 verzeichnete. Insgesamt wurden durch diese Ausgründungen knapp 1.400 Arbeitsplätze in der Region geschaffen. Die FAU unterstützt Studierende und in der Wissenschaft Beschäftigte bei der Gründung wissens- und forschungsbasierter Unternehmen unter anderem durch kostenfreie Beratung zur Geschäftsidee und Gründungsplanung sowie durch die Unterstützung bei der Beantragung von Fördermitteln. Mehr Informationen dazu gibt es unter www.scientrepreneur.de.

Weitere Informationen:

Markus Stipp
Tel.: 09131/85-27921
info@netdosis.de