Botschafter für die deutsche Sprache in Lateinamerika

BAYLAT-Sommerschule „Deutsch als Fremdsprache“ lockt vom 22. – 25. September mit dem Schwerpunkt Lateinamerika Wissenschaftler aus ganz Deutschland sowie aus Argentinien, Brasilien und Chile an die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

Das Interesse an der deutschen Sprache und Kultur ist in Lateinamerika größer denn je. Institutionen wie das Bayerische Hochschulzentrum für Lateinamerika (BAYLAT) versuchen mit umfangreichen Programmen eine Lücke zu füllen, die durch die Schließung zahlreicher Goethe-Institute vor Ort entstanden ist. Aktuell lädt BAYLAT Gäste – aus Lateinamerika wie aus Deutschland – zum wissenschaftlichen Austausch im Rahmen der BAYLAT-Sommerschule „Deutsch als Fremdsprache“ an die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) ein. Sprache, Spracherwerb und Sprachdidaktik, aber auch Landeskunde sind die Schwerpunkte des viertägigen Programms, zu dem nicht nur wissenschaftliche Vorträge gehören, sondern auch ein Einblick in den bayerischen Alltag, in Kultur und Traditionen.

Trotz der großen geographischen Entfernung verbindet Deutschland und Lateinamerika eine intensive Beziehung – nicht zuletzt vor dem Hintergrund der starken Migration zwischen den beiden Regionen im vergangen Jahrhundert. Was jedoch die Förderung der deutschen Sprache und Sprachwissenschaft in den Ländern Lateinamerikas und die Vermittlung eines Deutschlandbildes betrifft, ist jüngst durch die Schließung mehrerer Goethe-Institute in Lateinamerika eine Lücke entstanden, die es zu füllen gilt. Dieser Entwicklung trägt die BAYLAT-Sommerschule „Deutsch als Fremdsprache“ Rechnung: Unter der wissenschaftlichen Federführung von Frau Prof. Dr. Mechthild Habermann, Lehrstuhl für Germanistische Sprachwissenschaft an der FAU, lädt das Bayerische Hochschulzentrum für Lateinamerika (BAYLAT)  erstmals vom 22. bis 25. September 2012 zahlreiche Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen nach Erlangen.

Im Fokus der internationalen Fachvorträge stehen die Schwerpunkte Sprache und Spracherwerb, aber auch Sprachdidaktik und Landeskunde mit Aspekten interkulturellen Lernens. So geht es gleich am ersten Tag im Vortrag von Ulrike Schröder (Universidade Federal de Minas Gerais, Belo Horizonte, Brasilien) um interkulturelle Kommunikation zwischen Deutschen und Brasilianern – mit Einblicken in unterschiedliche Vorstellungen von Höflichkeit und die Unterschiede im Konfliktstil. Juliana Fischbein von der Universidad de Buenos Aires, Argentinien, dagegen befasst sich in ihrem Vortrag mit Exil und Erinnerung im Rahmen des Nationalsozialismus und der Diktaturen der ‘70er Jahre im südlichen Lateinamerika. Und Dr. Frank Mielke vom Sprachenzentrum der Universität Erlangen Nürnberg (FAU) erläutert, wie die Niveaustufen A1, A2, B1, B2, C1, C2 als Referenzrahmen helfen, erworbene Fremdsprachkenntnisse europaweit vergleichbar zu machen.
Das vollständige Programm ist im Internet unter folgendem Link zu finden:
http://www.baylat.org/veranstaltungen/baylat-daf-sommerschule/programm.html

Die BAYLAT-Sommerschule ist ein wichtiger Baustein des BAYLAT-Projektes „Germanistik in Lateinamerika“, das seit 2008 besteht. Ziel der Veranstaltung ist der wissenschaftliche Austausch zwischen der Germanistik in Lateinamerika und den Studienfachrichtungen Germanistik und Deutsch als Fremdsprache in Deutschland. Sie soll die Plattform bieten für den Ausbau der Qualitätsnetzwerke im Studienfach Germanistik, der Begründung neuer Forschungskooperationen und nicht zuletzt auch der Stärkung der Auslandsgermanistik in Lateinamerika – eine Initiative, die nicht nur die Qualität von Forschung und Lehre fördert, sondern dank der vielen Multiplikatoren unter den Teilnehmern auch den Studierenden an Universitäten und Sprachschulen zugutekommt.

Netzwerkpartner der Veranstaltung sind die Universität Augsburg, die Universität Eichstätt-Ingolstadt, die Universität Regensburg, die Otto-Friedrich-Universität Bamberg, die Julius-Maximilians-Universität Würzburg, das Sprachenzentrum der FAU, das Brasilien-Zentrum der Universität Münster, die Universität Bayreuth sowie die Sommeruniversität Bayreuth. Die Durchführung der BAYLAT-Sommerschule wird durch  Bewilligung finanzieller Mittel des Universitätsbundes Erlangen-Nürnberg e.V., der Bayerischen Staatskanzlei, der Dr. Alfred Vinzl-Stiftung und der Dr. German Schweiger-Stiftung ermöglicht.

Über BAYLAT:
Das Bayerische Hochschulzentrum für Lateinamerika (BAYLAT) ist eine bayernweit tätige Serviceeinrichtung zur Förderung der internationalen Vernetzung zwischen bayerischen und lateinamerikanischen Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften. Zudem hat BAYLAT die Aufgabe, den Bekanntheitsgrad Bayerns als Zentrum für Technologie und Innovation sowie Wissenschaft und Lehre in Lateinamerika zu steigern. Finanziell wird BAYLAT vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst getragen, die Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) stellt die Infrastruktur. Ziel von BAYLAT ist es, im Rahmen der Internationalisierungsstrategie der bayerischen Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften auch die Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Wirtschaft mit Bezug auf Lateinamerika noch weiter zu verstärken. Durch verschiedene Maßnahmen wie etwa Förder- und Praktikumsprogramme bietet BAYLAT einen umfassenden Service für die bayerische Wissenschaft und Wirtschaft. Internet: www.baylat.org

Weitere Informationen:

Dr. Irma de Melo-Reiners
BAYLAT-Geschäftsführerin,
Tel.: 09131-85 25775
irma.demelo@baylat.org