Studierendenzahl auf Rekordniveau

Hörssaal an der FAU (Bild: Erich Malter)
Hörsaal an der FAU (Bild: Erich Malter)

FAU verzeichnet im Wintersemester erstmals über 35.000 Studierende

An der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) sind im Wintersemester (WS) 2012/13 so viele Studierende eingeschrieben wie nie zuvor: Genau 35.473 Studentinnen und Studenten sind aktuell an der größten nordbayerischen Universität immatrikuliert. „Das ungebrochen große Interesse für ein Studium an der FAU ist ein Beleg für die hohe Attraktivität unserer Universität“, sagt FAU-Präsident Prof. Dr. Karl-Dieter Grüske. „Die Universität ist auf den Ansturm gut vorbereitet und hat zahlreiche Vorkehrungen getroffen, um besonders den neuen Studierenden einen guten Start an der FAU zu ermöglichen. Dort, wo der Andrang besonders hoch ist, werden wir gezielt Unterstützungsmaßnahmen einleiten, um schnell und unbürokratisch zu helfen.“

Genau 6.022 Studienanfängerinnen und -anfänger haben sich erstmals für ein Studium eingeschrieben, befinden sich also im ersten Hochschulsemester. Nur im Wintersemester des Vorjahres, in dem besonders viele Absolventen des doppelten Abiturjahrgangs ihr Studium aufgenommen haben, war ihre Zahl höher (6.852). Gegenüber einem „regulären“ Jahrgang, wie z. B. dem Wintersemester 2010/11 mit 5.375 Studienanfängern, hat sich die Zahl der Erstsemester um zwölf Prozent erhöht. Die meisten neuen Studierenden haben sich an der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät (1.579) sowie der Philosophischen Fakultät und Fachbereich Theologie (1.572) eingeschrieben.

Das Verhältnis der Studentinnen zu den Studenten ist bei den Neuzugängen relativ ausgewogen: Die weiblichen Studenten sind mit einem Anteil von 50,6 Prozent (3.048) knapp in der Mehr­heit. Im Gesamtbild jedoch sieht es etwas anders aus: Insgesamt studieren 17.764 Männer und 17.709 Frauen an der FAU. Infolge der Umstellung auf das achtjährige Gymnasium in Bayern studieren im Wintersemester 2012/13 an der FAU 27 Minderjährige, im vergangenen Studienjahr waren
es 16.

In den 66 Bachelorstudiengängen der FAU haben sich zum Wintersemester 18.191 Studierende (51,3 Prozent aller Studierenden) immatrikuliert. In den 77 Masterstudiengängen sind insgesamt 4.222 Studentinnen und Studenten (11,9 Prozent) eingeschrieben; von ihnen haben 58 Prozent zuvor einen Bachelorabschluss an der FAU erworben. Für das Wintersemester erreichten die FAU 6.286 Bewerbungen um eine Zulassung zum Masterstudium. Rund 57,1 Prozent von ihnen konnten nach einer Qualifikationsfeststellung tatsächlich zugelassen werden.

Strenge Auswahlkriterien muss die FAU bei einer Vielzahl besonders begehrter Studiengänge anlegen. So waren zum Beispiel für den Bachelorstudiengang Psychologie 3.274 Bewerbungen eingegangen. Letztendlich konnten aber nur 107 (3,3 Prozent) der Interessenten zugelassen werden. In der Gunst der Bewerber ebenfalls ganz oben: Molekulare Medizin (Numerus clausus 1,4 / 1.066 Bewerber / 55 Zulassungen), International Business Studies (NC 1,8 / 1460 Bewerber / 84 Zulassungen) und Lebensmittelchemie (NC 1,8 / 178 Bewerber / 15 Zulassungen).

Das Interesse an den Teilzeitstudienangeboten der FAU wächst deutlich: Insgesamt sind derzeit 145 Studierende in 27 Bachelor- und Masterstudiengängen eingeschrieben. Das ist ein Anstieg von 70 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Besonders beliebt sind die Masterstudiengänge Gerontologie und Wirtschaftspädagogik mit 75 bzw. 19 Studierenden sowie der Bachelorstudiengang Politikwissenschaft mit elf Studierenden. Erstmals haben sich auch Studierende in die Teilzeitstudiengänge der Technischen und der Naturwissenschaftlichen Fakultät eingeschrieben, darunter vier in das Fach Maschinenbau und drei in Informatik. Der Trend, dass Frauen den  Löwenanteil der Teilzeitstudierenden stellen, scheint sich zu abzuschwächen: Immerhin 23 der 55 Studierenden, die im Wintersemester ein Teilzeitstudium begonnen haben, sind Männer.

Eine Steigerung ist auch bei den ausländischen Studierenden zu verzeichnen. Zu Semesterbeginn waren an der FAU insgesamt 2.790 Studentinnen und Studenten aus anderen Ländern eingeschrieben (Vorjahr: 2.705). Die meisten ausländischen Studierenden verzeichnet die Technische Fakultät (875). Bei den Herkunftsländern führt China (326) vor der Türkei (309) und der Ukraine (161). Insgesamt sind an der FAU Studentinnen und Studenten aus 113 Ländern eingeschrieben.

Für einige Studiengänge ist zum Wintersemester der Numerus clausus aufgehoben worden, da in den vergangenen Semestern ohnehin alle Interessenten zugelassen werden konnten. Um den daraufhin einsetzenden Ansturm auf einige dieser Fächer, u. a. Soziologie, Theater- und Medienwissenschaft sowie Biologie, zu bewältigen, schnürt die FAU nun ein Maßnahmenpaket, das helfen wird, kurzfristig Infrastruktur und Personal aufzustocken und die hochqualitative Betreuung der Studierenden sicherzustellen.

Entwicklungen in den Fakultäten

Mit 9.677 Studierenden bleibt die Philosophische Fakultät und Fachbereich Theologie die größte Fakultät der FAU. Für das erste Hochschulsemester haben sich 1.572 Studierende immatrikuliert. Mit 71 Prozent weist die Philosophische Fakultät den weitaus größten Frauenanteil aller Fakultäten auf. Beliebte Fächer sind hier z. B. die Pädagogik mit 28 Prozent mehr Studienanfängern als vor einem Jahr (301 im WS 2012/13 gegenüber 235 im WS 2011/12) oder auch die Theater- und Medienwissenschaften mit 266 Erstimmatrikulationen gegenüber 168 im WS 2011/12. Im Zwei-Fach-Bachelorstudiengang Soziologie hat sich die Zahl der neuen Studierenden mit 274 gegenüber dem Vorjahr (124) mehr als verdoppelt. Im neuen Bachelorstudiengang Islamisch-Religiöse Studien sind aufgrund des knappen Vorlaufs bisher drei Studentinnen eingeschrieben.

An der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät sind im Wintersemester 2012/13 insgesamt 8.045 Studierende eingeschrieben, davon 1.579 Erstsemester. Enorm nachgefragt ist der Bachelor-Studiengang Wirtschaftswissenschaften. 832 Erstsemester haben sich hier eingeschrieben, mehr als in jedem anderen Studiengang der FAU. Die Rechtswissenschaft erfreut sich gleichbleibender Beliebtheit bei den Studienanfängerinnen und -anfängern. Gegenüber 278 im „regulären“ Wintersemester 2010/11 nahmen in diesem Jahr 283 Erstsemester ein Jura-Studium auf.

An der Medizinischen Fakultät sind im Wintersemester 2012/13 insgesamt 3.232 Studierende eingeschrieben, darunter 279 Studierende im ersten Hochschulsemester (Vorjahr: 3.073 und 281). Den 2.034 Studentinnen stehen dabei lediglich 1.198 Studenten gegenüber. Das Interesse am Studiengang Molekulare Medizin ist ungebrochen – genau 1.066 Bewerbungen gingen für diesen Bachelorstudiengang zu Wintersemester ein, 55 von ihnen konnten zugelassen werden. Insgesamt sind hier nun 139 Studierende immatrikuliert.

Die Naturwissenschaftliche Fakultät verzeichnet einen Anstieg von 5.160 Studierenden im Wintersemester 2011/12 auf aktuell 5.453. Darunter befinden sich 1.065 Studierende im ersten Hochschulsemester. Das Verhältnis von Studentinnen zu Studenten gestaltet sich an der Naturwissenschaftlichen Fakultät recht ausgewogen, der Frauenanteil liegt mit 2.588 Studentinnen bei 47,5 Prozent. Einen sehr hohen Zuwachs gibt es mit 281 Erstimmatrikulationen im Bachelorstudiengang Biologie, in dem der Numerus clausus weggefallen ist. Nach 200 Studienanfängern im vergangenen Jahr beträgt der Anstieg 41 Prozent. Großes Interesse zeigen die neuen Studierenden auch an den Fächern Pharmazie (94), Mathematik (84) und Physik (82), außerdem am Studiengang Kulturgeographie, in dem sich mit 84 Erstsemestern deutlich mehr Studienanfänger als 2011/12 (70) immatrikuliert haben.

Attraktiv für Studienanfängerinnen und Studienanfänger ist das Angebot der Technischen Fakultät. Insgesamt sind in diesem Wintersemester 9.066 Studierende eingeschrieben, darunter 1.527 Erstsemester. Der am stärksten nachgefragte Studiengang der Technischen Fakultät ist der Maschinenbau mit 215 Erstsemestern. Besonders beliebt sind daneben Informatik (144 Studienanfänger), Elektrotechnik, Elektronik, Informationstechnik (129), Energietechnik (127) und International Production Engineering and Management (125). Der Frauenanteil bei den Studierenden an der Fakultät beträgt wie im Vorjahr 20 Prozent.

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Präsident
Prof. Dr. Karl-Dieter Grüske
Tel.: 09131/85-26605
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