Diabetes mellitus bei Kindern nimmt zu

Umweltfaktoren scheinen eine Rolle zu spielen

Mehr als 500 Wissenschaftler, Ärzte und medizinische Fachangestellte diskutieren vom 23. bis zum 25. November aktuelle Ansätze in der Diabetologie und Endokrinologie für Kinder und Jugendliche an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Medienvertreter haben die Möglichkeit, sich beim Pressegespräch am 23. November 2012 um 11 Uhr über den neuesten Stand der Forschung zu informieren.

Die Zahlen sind erschreckend: Diabetes mellitus Typ 2, der früher noch als „Altersdiabetes“ bezeichnet wurde, hat in den vergangenen Jahren insbesondere durch Fehlernährung, Sportmangel und Fettleibigkeit bei Kindern und Jugendlichen dramatisch zugenommen. Des Weiteren stellen Umwelteinflüsse die Weichen – zum Teil bereits bei der „Programmierung im Mutterleib“, so die aktuelle These in der Forschung.

Doch auch der Diabetes mellitus Typ 1 wird vor allem bei kleinen Kindern immer häufiger. Diese Art des Diabetes mellitus, bei dem durch eine Fehlsteuerung der Immunabwehr die körpereigene Produktion des lebenswichtigen Hormons Insulin zerstört wird, hat sich bei Kindern unter 15 Jahren seit 1990 nach Angaben der Deutschen Diabetes-Gesellschaft (DDG) verdoppelt. Zwar wurden hierfür bereits einige genetische Voraussetzungen entdeckt, jedoch werden auch zahlreiche Umweltfaktoren wie z.B. frühes Abstillen oder Kaiserschnittentbindung als Risikofaktoren diskutiert.

Mehr als 500 Wissenschaftler und Experten aus dem gesamten deutschsprachigen Raum treffen sich vom 23. bis zum 25. November zur JAPED 2012, der Gemeinsame Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kinderendokrinologie und -Diabetologie (DGKED) e.V. und der Arbeitsgemeinschaft Pädiatrische Diabetologie (AGPD) e.V., stellen neue Therapieansätze vor und laden Ärzte wie auch Assistenzkräfte zu Arbeitsgruppen, Kursen und Seminaren ein.

Neben dem großen Feld des Diabetes mellitus in all seinen Facetten befassen sich die Wissenschaftler selbstverständlich auch mit vielen anderen Hormonstörungen des Kindes- und Jugendalters. Auf dem dreitägigen Kongress diskutieren die Forscher z.B. auch jüngste medizinische Erkenntnisse zur Erhaltung der Fruchtbarkeit während der Krebstherapie bei den jungen Patienten.

In einem Pressegespräch am 23. November 2011 möchten die drei Tagungsleiter aus Erlangen und Nürnberg Medienvertreter auf den aktuellen Stand der Wissenschaft im Hinblick auf diese gesellschaftlich hochrelevanten Entwicklungen bringen. Zugleich besteht auf Wunsch die Möglichkeit, den Kontakt zum Vater eines kleinen Patienten herzustellen, der vom Alltag mit einem Kindergartenkind, das an Diabetes leidet, und der Therapie mit der Insulinpumpe berichten kann.

Wann: Freitag, 23.11.2012, 11.00 Uhr bis 12.00 Uhr
Wo: Heinrich-Lades-Halle, Konferenzraum 3 (1. Obergeschoss)

Gesprächspartner:

  • Prof. Dr. med. Helmuth-Günther Dörr, pädiatrische Endokrinologie und Diabetologie, Kinder-und Jugendklinik der Universität Erlangen-Nürnberg, Tagungsleitung
  • Dr. med. Holger Blessing, Leiter der Stoffwechselambulanz, Diabetologe DDG, Kinder-und Jugendklinik der Universität Erlangen-Nürnberg, Tagungsleitung
  • Dr. med. Horst Seithe, Leiter der Diabetesambulanz für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, Klinik für Neugeborene, Kinder und Jugendliche, Klinikum Süd, Nürnberg, Tagungsleitung
  • Nach Rücksprache: Christian Müller-Thomas, Neuenkirchen am Brandt, Vater, Paul Thomas, 3 Jahre, Patient

Bitte lassen Sie uns bis zum 20. November 2012 per Mail an presse@zuv.uni-erlangen.de wissen, ob wir mit einem Vertreter Ihrer Redaktion rechnen dürfen.

Wir freuen uns auf Ihr Kommen!

Weitere Informationen:

Dr. med. Holger Blessing
Tel. 09131 / 85-33118
holger.blessing@uk-erlangen.de