Was geschah im Botanischen Garten?

Pflanze im Botanischen Garten (Bild: FAU)
Pflanze im Botanischen Garten (Bild: FAU)

Universität räumt alle Zweifel aus: Morde richteten keinen Schaden an

Unkommentiert hätte das Schriftstück den Erlangern einen Schrecken einjagen können, wenn es am 22. November öffentlich zugänglich wird. In ihrer Stadt, so heißt es darin, sind gefährliche Übeltäter am Werk, versteckt unter den Talarfalten der Alma mater. Ein Ausstellungskurator, Betreuer einer Sammlung, soll ihren Umtrieben zum Opfer gefallen sein. Doch nun gibt die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg voll Stolz auf die Widerstandskraft ihrer Mitarbeiter offiziell bekannt: Alle Kustoden der FAU sind wohlauf. Bei einem fiktiven Verbrechen war das nicht ganz so schwierig.


„Ich bin eine der Leichen“, stellt Udo Andraschke gelassen fest. Der Kustos kann ungerührt bleiben, wenn am 22. November 2012 vor versammeltem Publikum die Sprache darauf kommt, dass er tot aufgefunden wurde. Dann nämlich stellt Dirk Kruse ab 20 Uhr seinen neuen Kriminalroman in den Räumen der Erlanger Antikensammlung in der Kochstraße vor. Der Ort ist auch Schauplatz der Handlung, die außerdem vor dem Hintergrund der Anatomischen, Botanischen, Archäologischen und Astronomischen Sammlung abläuft. Der Autor bringt seinen Detektiv Frank Beaufort, der zuvor im Nürnberger Augustinerhof und auf dem Reichsparteitagsgelände ermittelte, diesmal auf geheimnisumwitterten Pfaden im akademischen Dschungel in Gefahr.

Kustos Andraschke ist nicht allzu betrübt darüber, dass er in dem Roman mit dem Titel „Tod im Botanischen Garten“ nur einen kurzen Auftritt hat und danach keine aktive Rolle mehr spielt. So entgeht er wenigstens dem Verdacht, in ungesetzliche Handlungen verwickelt zu sein, in Betrug, Bücherdiebstahl und sogar Mord. „Aber besonders freut mich doch, dass ich in Wirklichkeit noch am Leben bin“, gibt er zu. Zum Beweis seiner Unversehrtheit wird er die Buchpräsentation moderieren.

Sollten sich also doch besorgte Stimmen melden, kann Andraschke persönlich versichern, dass es an der FAU weder im Bereich der Sammlungen noch anderswo von Banditen wimmelt und dass kein Sammlungsobjekt als Mordinstrument missbraucht worden ist. Die universitätseigenen Schatzkammern des Wissens können dennoch mühelos die Phantasie anregen, aber eher zum Staunen als zum Schaudern. Eine Führung durch die Antikensammlung mit Dr. Martin Boss und durch die Sammlung der Ur- und Frühgeschichte mit Marion Wacker schließt sich der Krimi-Vorstellung an.

Weitere Informationen:

Dr. Martin Boss
Tel.: 09131 85-24791
martin.boss@rzmail.uni-erlangen.de