Von der arabischen Revolte zur islamischen Gegenrevolution

Poster zur FAU Ringvorlesung WS 2012/13 (Bild: FAU)
Poster zur FAU Ringvorlesung WS 2012/13 (Bild: FAU)

7. November 2012, 18 Uhr c.t., Kollegienhaus, Raum 2.011

Am kommenden Mittwoch wird der renommierte Nordafrika-Experte, Prof. Dr. Werner Ruf (Kassel), die Universitätsringvorlesung fortsetzen. Er wird eine nüchtern bis kritische Bewertung der Revolte vornehmen, die zunächst unter der Bezeichnung „Arabischer Frühling“ auf große Zustimmung stieß und vor allem im Westen Hoffnungen auf eine mögliche Demokratisierung weckte. Nach anderthalb Jahren stechen allerdings vor allem der Aufstieg der ägyptischen Muslimbrüder und der tunesischen Ennahda-Partei sowie die erfolgreiche Bildung ultra-konservativer, so genannter ‚salafistischer’ Parteien ins Auge.

Ausgehend von dem verstärkten Engagement des Golfkooperationsrates unter der Führung von Saudi-Arabien und Katar argumentiert Ruf, dass sich eine neue, dezidiert anti-demokratische Hegemonie der Islamisten in der Region herausgebildet habe. Der Westen habe sich, ganz im Widerspruch zu seiner Demokratisierungsrhetorik, mit dieser Entwicklung abgefunden, weil diese vor allem seinem Wunsch nach Eindämmung des Iran entgegenkomme. Auch wenn vor allem bei den ultra-konservativen Salafisten Zweifel an deren Demokratieverständnis angebracht sind, so sind sie dennoch konsequente Unterstützer der Marktwirtschaft. Dies, so Ruf, verschaffe ihnen im Westen zumindest eine gewisse Glaubwürdigkeit.