Führung: Einblicke in das zweitgrößte Herbarium Bayerns

Samstag, 15. Dezember, 14.30 Uhr, Eingang Parkhaus Biologikum, Staudtstraße 5, Erlangen

Mit seinen 158.000 Belegen aus aller Welt zählt das Herbarium Erlangense des Botanischen Gartens Erlangen zu den 15 größten Herbarien Deutschlands – in Bayern ist es sogar das zweitgrößte. Am Samstag, 15. Dezember, gibt Prof. Dr. Werner Nezadal einen Einblick in diesen sonst nicht zugänglichen Teil der Botanischen Sammlung der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU). Die Führung beginnt um 14.30 Uhr am Eingang Parkhaus Biologikum, Staudtstraße 5, Erlangen. Wegen begrenzter Platzanzahl ist eine Anmeldung unter wnezadal@gmx.de erforderlich.

In Zeiten, in denen viele Arten vom Aussterben bedroht sind, sind Herbarien ein unverzichtbares Mittel, um die Vegetation unserer Erde zu erforschen, zu dokumentieren und zu beurteilen: Als Archiv für Pflanzenbelege bieten sie umfassende Informationen über die pflanzliche Vielfalt der Erde. So lassen sich nicht nur die Veränderungen von Arealen über Jahrhunderte hinweg verfolgen, sondern auch das Vorkommen naturschutzfachlich bedeutender Arten eindeutig belegen. Wissenschaftler nutzen Herbarien für weiterführende Untersuchungen in der Morphologie, Systematik, Molekulargenetik oder Pflanzenverbreitung, oder auch in fachverwandten Disziplinen: Anhand der Sammlungen untersuchen sie zum Beispiel Rückgangs- und Verbreitungstendenzen oder suchen nach medizinisch wirksamen Naturstoffen.

Das Herbarium Erlangense ging aus einer Sammlung aus dem 19. Jahrhundert hervor – dem Koch-Herbar. Über die Jahrzehnte sind so viele Sammlungen hinzugekommen, dass noch nicht alle bearbeitet und dokumentiert werden konnten. Diese Sammlungen umfassen unter anderem Belege aus bayerischen Regionen, den Kanarischen Inseln, Mexiko und Lappland. Zurzeit werten die Mitarbeiter im Herbarium Erlangense Belege zur Erfassung seltener Arten für eine neue Flora Bayerns aus – die letzte Ausgabe dieses Werks, in dem alle Pflanzenarten Bayerns verzeichnet sind, erschien 1914. Dafür recherchieren sie das Vorkommen und die Verbreitung seltener Arten anhand von Belegen der vergangenen Jahre.

Um einen schnellen, weltweiten Zugriff auf die einzelnen Belege der Sammlungen zu ermöglichen, digitalisieren die Mitarbeiter des Botanischen Gartens Erlangen zurzeit die Bestände. Die umfangreiche Datenbank mit Bildern von Pflanzenbelegen des Herbariums ist unter www.herbarium-erlangense.nat.uni-erlangen.de weltweit abrufbar.

Die Führung durch das Herbarium Erlangense ist Teil des Rahmenprogramms der Ausstellung „Verborgene Schätze: Die Botanische Sammlung“, die noch bis zum 17. Februar im Gewächshauseingang des Botanischen Gartens, Loschgestraße 1, Erlangen, zu sehen ist. Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 9.30 Uhr bis 15.30 Uhr geöffnet.

Weitere Informationen:

Katrin Simon
Tel.: 09131/85-22969
katrin.simon@fau.de