Neue Labore für Bio- und Geoforschung

Labor (Bild: veer.com)
Arbeiten im Labor (Bild: veer.com)

Bioforscher und Geowissenschaftler der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) dürfen sich auf neue Labore freuen: Der Haushaltsausschuss im Bayerischen Landtag hat den einen Neubau für rund 12,4 Millionen Euro, der an der Erlanger Ulrich-Schalk-Straße entstehen soll, genehmigt. In dem Neubau sollen Laborflächen für die beiden in den letzten Jahren geschaffenen Lehrstühle für Biomaterialien und für Medizinische Biotechnologie sowie für den Lehrstuhl für Endogene Geodynamik bereitgestellt werden. In Planung ist ein zweigeschossiger Laborbau mit einer Hauptnutzfläche von 846 Quadratmetern. In ein bereits bestehendes Gebäude sollten Büros einziehen.

Der Lehrstuhl für Biomaterialien arbeitet an der Entwicklung einer Vielfalt von bioaktiven nanostrukturierten Werkstoffen. Solche Materialien, zum Beispiel Keramik, können bei der Gewebezüchtung eingesetzt werden oder als Trägerstoffe für Medikamente, die dann im Körper gezielt freigesetzt werden. Im neuen Labor sollen die erforderlichen Werkstofflabore und Zellbiologielabore untergebracht werden.

Ein Schwerpunkt des Lehrstuhls für Medizinische Biotechnologie ist unter anderem die biotechnologische Bildverarbeitung. Hierfür soll im Neubau ein neuartiges Multifokal-Multiphotonensystem untergebracht werden, das weltweit einzigartige Hochgeschwindigkeitsaufnahmen zellulärer und  organischer Prozesse erlaubt. So können die Wissenschaftler z.B. Krankheits- und Heilungsprozesse und die Wirkung von Medikamenten erforschen.

Eine Besonderheit ist das metallfreie Reinraumlabor im Erdgeschoss für die Geodynamik-Forschung. Sämtliche Einbauten, Armaturen, Befestigungen und Rohrleitungen dürfen kein Metall enthalten. In den Laboren für die Geologen sollen Gesteinsproben spurenanalytisch und isotopengeochemisch aufbereitet werden. Derartige Untersuchungen sind wichtig, um die Entwicklung der Erde und der Erdkruste zu verstehen und nutzbare Lagerstätten von Erzen und Mineralien zu definieren. Außerdem lässt sich so erkunden, ob Grund- und Oberflächenwasser möglicherweise mit Schwermetallen verschmutzt ist.