Verantwortungsvoller Umgang mit Biobanken

Mittwoch, 20. Februar, 15.15 Uhr, Hörsaalgebäude Medizin, Ulmenweg 18, Erlangen

Die Ethik-Kommission der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) lädt Ärzte, Studierende und alle Interessierten zu ihrer Veranstaltung „Governing Biobanks Responsibly“ ein: Am 20. Februar ab 15.15 Uhr steht im Hörsaalgebäude Medizin, Ulmenweg 18 in Erlangen, der Umgang mit Biobanken im Mittelpunkt. Aus organisatorischen Gründen wird um eine Anmeldung unter ethikkommission@fau.de oder an Jeanine Callies jeanine.callies@fau.de gebeten.

Biobanken sind ein vielversprechendes Instrument der Biomedizin. Sie sammeln biologisches Material wie DNA, Blut- oder Gewebeproben und speichern sie zusammen mit Hintergrundinformationen über den Spender, seine Krankengeschichte und seine Lebensumstände ab. Wissenschaftler nutzen diese Datenbanken für verschiedene Forschungszwecke: Anhand der gesammelten Informationen vergleichen sie das genetische Material verschiedener Individuen im Hinblick auf ausgesuchte Kriterien – beispielsweise Umwelteinflüsse – und gelangen so zu neuen Erkenntnissen über Krankheiten. Um diese personenbezogenen Informationen für Forschungszwecke nutzen zu dürfen, müssen die Forscherinnen und Forscher vorab die informierte Einwilligung („informed consent“) der Spenderinnen und Spender einholen. Unter bestimmten Voraussetzungen kann eine solche Einwilligung bislang auch dann erteilt werden, wenn noch nicht im Einzelnen feststeht, welche konkreten Fragestellungen damit einmal untersucht werden sollen. Ein Entwurf für eine neue EU-Datenschutzverordnung sieht nun allerdings vor, dass personenbezogene Daten künftig nur noch für genau festgelegte Zwecke erhoben werden dürfen. Ist die Forschungsfreiheit dadurch in Gefahr?

In seinem Vortrag „Ohne Probanden kein Erfolg für Biobanken!“ beleuchtet Prof. Dr. Peter Dabrock, FAU-Professor und stellvertretender Vorsitzender des Deutschen Ethikrats, wie Forscher das Vertrauen der Öffentlichkeit in biomedizinische Datenbanken fördern können. Gast-Referent Prof. Dr. Roland Jahns von der Universität Würzburg spricht in seinem Vortrag „Ethisch-logistische Herausforderung bei der Implementierung eines ‚Open Consent‘ im Klinik-Kontext“ über die zulässige, im Sinne der Forschungsfreiheit jedoch möglichst wenig eingeschränkte Nutzung von Biomaterialien und Daten für medizinische Forschungszwecke.  Eine Fragerunde zur Antragsstellung schließt die Veranstaltung.

Weitere Informationen:

Dr. Sieglinde Wilkes
Tel. 09131/85-26209
Sieglinde.Wilkes@fau.de