Karriere-Kick statt Karriere-Knick: Bayerische Hochschulen fördern Doppelkarrieren

Familie
Bild: panthermedia

Neue Service-Einrichtung mit Sitz an der FAU soll Top-Wissenschaftler nach Nordbayern holen

Wissenschaftskarrieren verlangen hohe Mobilität – nicht nur von der Wissenschaftlerin oder dem Wissenschaftler selbst, sondern auch von der Familie. 19 Wissenschaftseinrichtungen in Nordbayern haben daher das Dual Career Netzwerk Nordbayern (DCNN) gegründet, das Partnerinnen  oder Partnern von neu berufenen Professorinnen und Professoren beim eigenen beruflichen Wechsel unterstützt. Die Koordinationsstelle ist an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) angesiedelt  und soll Top-Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern einen weiteren Anreiz für einen Umzug in die Region bieten. Am heutigen 25. April 2013 um 12 Uhr wurde das Dual Career Netzwerk Nordbayern (DCNN) im Rahmen einer Auftaktveranstaltung in Nürnberg der Öffentlichkeit vorgestellt – im Beisein des Bayerischen Staatsministers für Wissenschaft, Forschung und Kunst Dr. Wolfgang Heubisch.

Gerade in der Wissenschaft ist eine Karriere mit hohen Anforderungen an die Mobilität verbunden, die sich oftmals nur schwer mit einer Partnerschaft oder einem Familienleben vereinbaren lässt. Gleichzeitig steigt die Zahl der Partnerschaften, in der beide Partner hochqualifiziert sind und eine eigene Karriere verfolgen. Die Entscheidung für die Annahme einer Professur hängt also  auch davon ab, ob sich der Partnerin oder dem Partner attraktive Möglichkeiten für die eigenen Karrierepläne in Pendeldistanz eröffnen. Wenn es einer Hochschule nicht gelingt, befriedigende Lösungen für beide Partner zu finden, können Berufungsverfahren schnell scheitern.

Das DCNN wird daher Partnerinnen und Partner von Neuberufenen aktiv beim beruflichen Wechsel unterstützen. Die Leistungen reichen dabei von der Orientierung über den Arbeitsmarkt  über die individuelle Beratung bis hin zu der gezielten Kontaktaufnahme mit möglichen Arbeitgebern, der Vermittlung von Gesprächen oder der Begleitung des Bewerbungsprozesses. Die enge Zusammenarbeit innerhalb des  Netzwerks sowie die erweiterte regionale Suche können die Chancen auf eine passende Stelle in der Region deutlich erhöhen. Ziel ist es, den Neustart in der Region Nordbayern so reibungslos wie möglich zu gestalten und eine gelebte Willkommenskultur zu schaffen.

In Ergänzung zu den zahlreichen erfolgreichen regionalen Initiativen bietet das Netzwerk auf seinem Internetportal www.dualcareer-nordbayern.de umfangreiche Informationen zur Stellensuche sowie zu den Themen Weiterqualifizierung, Kinderbetreuung und Schulen und stellt auf Wunsch den Kontakt zu den richtigen Ansprechpartnern her.
Von der Zusammenarbeit mit dem Netzwerk profitieren auch die Netzwerkpartner aus Industrie, öffentlichen Einrichtungen und Verbänden. Das DCNN strebt gezielt Kooperationen mit Wirtschaftsunternehmen, Verbänden, Behörden und anderen Netzwerken an. Bereits im vergangenen Jahr brachten die Präsidenten der an der „Allianz pro Fachkräfte“ beteiligten IHKs Nürnberg, Bayreuth und Coburg mit der Unterzeichnung einer gemeinsamen Erklärung ihre Unterstützungsbereitschaft für das DCNN zum Ausdruck und unterstrichen damit die Bedeutung des Netzwerks für die Region.

Für die Netzwerkpartner ist die Stärkung des Wissenschaftsstandorts Nordbayern jedoch nicht die einzige Motivation für die Zusammenarbeit mit dem DCNN: Sie profitieren zudem von einem frühzeitigen Kontakt zu qualifizierten Fach- und Führungskräften und können sich zugleich als familienfreundlicher Arbeitgeber positionieren.

Dr. Wolfgang Heubisch, Bayerischer Staatsminister für Wissenschaft, Forschung und Kunst, hob im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung die hohe Bedeutung einer solchen Serviceleistung für den Wissenschaftsstandort hervor: „Der Wissenschaftsstandort Bayern gewinnt durch Initiativen wie dieser an Attraktivität. Das Dual Career Netzwerk Bayern ist ein Beispiel für die positiven Synergien, die aus der Vernetzung von Universitäten, Hochschulen für angewandte Wissenschaften und außeruniversitären Forschungseinrichtungen entstehen: Gerade diese Vernetzung erlaubt es, Partnerinnen oder Partnern von neu berufenen Professorinnen oder Professoren ein umfassendes Serviceangebot für ihre eigene berufliche Positionierung in Nordbayern zu bieten.“

Der Kanzler der FAU,  Thomas A. H. Schöck, sprach dem Staatsministerium in seinem Grußwort den Dank der Mitgliedseinrichtungen für die Finanzierung des Pilotprojektes aus: „Die großzügige Finanzierung des Wissenschaftsministeriums hat es uns ermöglicht, das Netzwerk mit einer Koordinationsstelle auszustatten, die Zusammenarbeit zu professionalisieren und das Serviceangebot zu erweitern.“

Die strategische Bedeutung einer Unterstützung von Doppelkarrierepaaren wurde im Anschluss auch in einer Podiumsdiskussion aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet: Auf dem Podium diskutierten der Präsident der HAW Coburg, Prof. Dr. Michael Pötzl, Dr. Katrin Auspurg, Wissenschaftlerin an der Universität Konstanz, Dr. Christine Kurmeyer, ehemalige Leiterin des Dual Career Netzwerk Berlin, und Dr. Udo Raab, Geschäftsbereichsleiter Standortpolitik und Unternehmensförderung der IHK Nürnberg.

Weitere Informationen:

Yvonne Eder
Tel.: 09131 85 23423
Yvonne.eder@fau.de