Tagung: Die Idee der „Person“ als römisches Erbe?

31. Mai – 1. Juni, Juridicum, Schillerstraße 1, Erlangen

Auf Einladung des Lehrstuhls für Bürgerliches Recht, Römisches Recht und Antike Rechtsgeschichte beschäftigt sich am 31. Mai und 1. Juni eine internationale Tagung mit dem römischen Rechtserbe Europas. Dabei werden die Referenten der Frage nachgehen, inwiefern die Idee der „Person“, welche die modernen Rechtsordnungen Westeuropas prägt, auf römischrechtliche Wurzeln zurückzuführen ist.

Die Wahrnehmung des römischen Rechtserbes ist bislang stark zivilistisch orientiert. Dabei liegt die Aufmerksamkeit in besonderem Maße auf der Analyse dogmatischer Systembildungen, weniger aber auf dem ideengeschichtlichen Rahmen, in dem sich die Lösungsmodelle der römischen Juristen entwickelten. Die Tagung wird vor diesem Hintergrund versuchen, den Fokus auf ein anderes mögliches „Erbe“ zu richten: Die europäischen Rechtsordnungen der Gegenwart sind untrennbar verbunden mit dem Bild des Menschen als „Person“, d.h. als einem Wesen, dem seiner selbst willen ein unverletzbarer Eigenwert zukommt. Dieses Dogma wird im Wesentlichen als Errungenschaft der Aufklärung gepriesen. Vernachlässigt werden dabei die Einflüsse der antiken Ideengeber, die von den Aufklärern selbst umfassend rezipiert wurden.

Im Rahmen der Tagung wird ein internationales Podium aus Rechtshistorikern, Philosophen und Philologen zusammenkommen, um die hochaktuelle Frage dieses europäischen Erbes aus interdisziplinärer Perspektive zu diskutieren. Eröffnet wird die Veranstaltung von Prof. Dr. Christoph Korbmacher, Vizepräsident der FAU, Prof. Dr. Bernd Mertens, Studiendekan des Fachbereichs Rechtswissenschaften, sowie Prof. Dr. Hans-Dieter Spengler, Inhaber des Lehrstuhls für Bürgerliches Recht, Römisches Recht und Antike Rechtsgeschichte.

Als Referenten sprechen: Prof. Dr. Tiziana Chiusi (Saarbrücken), Prof. Dr. Maximilian Forschner (Erlangen), Prof. Dr. Sibylle Hofer (Bern), Prof. Dr. Severin Koster (Saarbrücken/Erlangen), Prof. Dr. Carla Masi Doria (Neapel), Dr. Renate Penßel (Erlangen), Prof. Dr. Johannes Michael Rainer (Salzburg) sowie Prof. Dr. Hans-Dieter Spengler (Erlangen).

Gäste sind zu der Tagung herzlich eingeladen.

Programm der Tagung (pdf)

Weitere Informationen:

Benedikt Forschner, LL.M.
benedikt.forschner(at)jura.uni-erlangen.de