Vom Versuchstier in der Antike und anderen historisch-ethischen Fragen in der Medizin

Bild: Panthermedia
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FAU-Mittagsvortragsreihe „Jenseits des Tellerrands“ startet am 8. Mai

Auch im Sommersemester gibt das Institut für Geschichte und Ethik der Medizin an der FAU in seiner Mittagsvortragsreihe „Jenseits des Tellerrands“ Zuhörern spannende Einblicke: Wie und zu welchem Zweck wurden in der Antike Tierversuche – vornehmlich mit Affen – gemacht? Wie sah eine Praxis im 18. Jahrhundert aus? Und wie können so genannte Patientenfürsprecher im Gesundheitswesen helfen? All diesen Fragen widmen sich die Referenten in ihren Vorträgen. Die Termine finden jeweils mittwochs von 12.15-13 Uhr im Senatssaal des Erlanger Kollegienhauses (Raum 1.011) in der Universitätsstr. 15 statt.

Alle Vorträge im Überblick:

  • 08. Mai 2013

„Eine lächerliche Kopie des Menschen“ – Der Affe als Versuchstier in der antiken Medizin

Prof. Dr. med. Karl-Heinz Leven, Direktor des Instituts für Geschichte und Ethik der Medizin der Universität Erlangen-Nürnberg

Tierversuche sind in der naturwissenschaftlich orientierten Medizin selbstverständlich und unverzichtbar. Zum Auftakt der Vorlesungsreihe „Jenseits des Tellerrands“ stellt Karl-Heinz Leven dar, wie und zu welchem Zweck in der antiken Medizin Tierversuche gemacht wurden. In spektakulären öffentlichen Vorführungen kamen „menschenähnliche“ Tiere, insbesondere Affen zum Einsatz. Allerdings gab es hierbei, mit Rücksicht auf die Befindlichkeit der Experimentatoren und der Zuschauer, Grenzen der Zumutbarkeit, die gelegentlich auch überschritten wurden.

  • 15. Mai 2013

Die Deklaration von Helsinki in der Forschung – Historisch-ethische Fragen von Interessen und Konflikten

Prof. Dr. med. Andreas Frewer, M.A., Professur für Ethik in der Medizin

Die “Declaration of Helsinki” wurde erstmals 1964 von der “World Medical Association” (Weltärztebund) verabschiedet. Sie regelt mit diversen Novellierungen bis heute ethische Fragen von Humanexperimenten. Forschung am Menschen steht dabei im Brennpunkt divergierender Interessen und moralischer Konflikte, die bereits bei der Genese dieses zentralen Dokuments zutage traten.

Der Beitrag wird aufgrund aktueller Kontroversen wie auch neuer Forschung Hintergründe von Medizin und Ethik erörtern.

  • 29. Mai 2013

„Observationes et Curationes Nuribergenses“ – Die Praxis des Nürnberger Arztes Johann Christoph Götz (1688-1733)

Prof. Dr. med. Marion Maria Ruisinger, Direktorin des Deutschen Medizinhistorischen Museums Ingolstadt

Johann Christoph Götz notierte die von ihm behandelten Fälle in einem Praxisjournal. Sieben Jahresbände dieser Aufzeichnungen sind in der Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg erhalten. Sie wurden von 2009 bis 2012 im Rahmen eines DFG-Projektes am Deutschen Medizinhistorischen Museum Ingolstadt analysiert, um Aufschlüsse über Praxisorganisation, Patientenschaft und Wissensbestände der ärztlichen Praxis im 18. Jahrhundert zu erhalten.

  • 05. Juni 2013

Patientenfürsprecher als niedrigschwellige Anlaufstelle in Kliniken

Leyla Fröhlich-Güzelsoy, Professur für Ethik in der Medizin

Unter dem Titel „Patientenfürsprecher als niedrigschwellige Anlaufstelle in Kliniken“ berichtet Leyla Fröhlich-Güzelsoy, Ärztin und Mitarbeiterin der Professur für Ethik in der Medizin, am 05. Juni 2013 zum Abschluss der Vorlesungsreihe, über Medizinethische Aspekte von Beschwerdestellen im deutschen Gesundheitswesen. Besonderer Fokus liegt hierbei auf der Tätigkeit des Patientenfürsprechers. Nicht immer sind Patienten mit der Behandlung und Betreuung während eines Klinikaufenthaltes zufrieden. Welche Möglichkeiten und Rechte stehen ihnen in solch einem Fall zur Verfügung?

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Karl-Heinz-Leven
Tel.: 09131/85- 22094
karl-heinz.leven@fau.de