Von gequetschten Zuständen und Unschärferelationen

Alles was in der Quantenforschung international Rang und Namen hat, trifft sich dieser Tage in Nürnberg – auf der Internationalen Conference for Squeezed States und Uncertainty Relations, zu Deutsch: der internationalen Konferenz für gequetschte Zustände und Unschärferelationen. Organisiert haben die hochkarätige Veranstaltung die FAU und Prof. Dr. Gerd Leuchs, Direktor des Max-Planck-Institut für die Physik des Lichts und Inhaber des Lehrstuhls für Experimentalphysik (Optik). Zu Gast sind neben 210 Teilnehmern auch zwei Nobelpreisträger.

Am Montag hielt der Physiker Roy Glauber einen historischen Vortrag über “War time Los Alamos and the nuclear era”. Glauber hatte bereits mit 16 begonnen an der Universität Physik zu studieren und wurde als 18-jähriger (1943-45) in das Wissenschaftler-Team in Los Alamos abkommandiert. In anderthalb Stunden hat er am Montag seine persönlichen Erinnerungen an diese Zeit mit den Konferenzteilnehmern geteilt. Glauber ist einer der Pioniere der Quantenoptik, einem zentralen  Thema der Konferenz, der für seine bahnbrechenden Arbeiten zum Verständnis des Lichts, die er 1963 publizierte, im Jahr 2005 den Nobelpreis bekam.

Ein weiteres Highlight erwartet die Teilnehmer morgen früh, Donnerstag, den 27. Juni: Einer der Nobelpreisträger von 2012, David Wineland, spricht über seine Arbeit zu “Quantum Clocks” – der Methode, mit der sich das Zeit-Normal durch Quanten-Technik noch präziser machen lässt. Eine Errungenschaft, die zum Beispiel für die Genauigkeit von Navigationssystemen entscheidend ist.

Am heutigen Mittwoch diskutieren die Wissenschaftler Erforschung, Weiterentwicklung und Anwendung von optischen Quantentechnologien. Die Konferenz findet zum ersten Mal seit ihrem Bestehen 1990 in Deutschland statt.