Neue Medizin gegen Alterskrankheiten

Bild: Veer
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FAU organisiert internationale Konferenz

In den nächsten Jahren kommen große Herausforderungen auf das Gesundheitssystem zu: Die Bevölkerung altert, chronische Krankheiten sowie neue Infektionserkrankungen nehmen zu und die Kosten für die Gesundheitsversorgung explodieren. Auf einer Konferenz vom 20. bis 22. Juli an der FAU diskutieren Experten aus aller Welt über neue Medikamente gegen Krankheiten der alternden Gesellschaft – im Vergleich zu bisherigen Substanzen wirken sie besser und sind gleichzeitig preiswerter.

Chronische Entzündungen, Schmerzen und Alterserscheinungen sind wichtige Faktoren bei vielen Infektions- und Autoimmunkrankheiten. Bei Autoimmunerkrankungen bekämpft der Körper eigene Gewebe, weil er sie fälschlicherweise als Fremdkörper erkennt. Eine wichtige Rolle für die Immunreaktion spielen sogenannte Zytokine. Moderne Medikamente wie etwa gegen entzündliches Gelenkrheuma hemmen diese Proteine und verbessern dadurch die Behandlung deutlich. Jedoch bringen diese Arzneimittel erhebliche Nachteile mit sich: Das Immunsystem wird geschwächt und die Patienten leiden dadurch häufiger an Infekten. Zudem kann der Körper die Wirkung dieser Medikamente neutralisieren und die Therapie ist sehr teuer.

Abhilfe davon versprechen sich Forscher von Medikamenten, die auf kleinen, anorganischen Molekülen basieren. Zwar sind diese Moleküle normalerweise giftig, aber deren speziellen chemischen Eigenschaften sollen dazu dienen, das Gleichgewicht innerhalb der Zellen sowie die fehlerhafte Reaktion des Körpers auf sich selbst zu regulieren. Zugleich sollen diese Medikamente gegen Krankheiten helfen, die durch Immunschwäche, Entzündungen oder Infektionen hervorgerufen werden.

Aus der Grundlagenforschung in die Klinik

Die Fachtagung in Erlangen schafft für die Forscher – unter anderem Chemiker, Physiologen, Immunologen, Pharmazeuten und medizinisch-klinische Wissenschaftler – ein einzigartiges Forum, um sich fachübergreifend auszutauschen. Im Mittelpunkt der Konferenz, die von Wissenschaftlern der  Naturwissenschaftlichen und der Medizinischen Fakultät der FAU organisiert wird, steht die Frage, wie Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung in klinische Studien zu diesen neuartigen Medikamenten übertragen werden können. Die Spezialisten tauschen sich zudem über weitere mögliche Einsatzgebiete aus.
An der FAU forschen zu dem Thema Wissenschaftler im Rahmen der Emerging Fields Initiative. Damit unterstützt die Universität Spitzenforschung und fördert Ideen, die einen hohen innovativen Charakter sowie ein großes Entwicklungspotenzial haben.

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Ivana Ivanović-Burmazović
Tel: 09131/85-25428
ivana.ivanovic-burmazovic@fau.de