Tagung: Selbstdarstellung im Spätmittelalter

4. bis 6. Oktober, Caritas-Pirckheimer-Haus, Königstraße 64, Nürnberg

Mit welchen Mitteln stellte sich das Patriziat in der freien Reichsstadt Nürnberg nach außen hin dar? Und gab es regionale Unterschiede in den Repräsentationsformen? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt einer internationalen Tagung, die der Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte und Historische Hilfswissenschaften der FAU zusammen mit dem Arbeitskreis für Siebenbürgische Landeskunde vom 4. bis 6. Oktober in Nürnberg veranstaltet.

Nicht erst in der heutigen Zeit spielt Selbstdarstellung und Selbstinszenierung eine bedeutende Rolle für gesellschaftlichen Erfolg: Bereits im Spätmittelalter sowie der Frühen Neuzeit Europas repräsentierten sich Adel und städtische Führungsschichten nach außen, um ihre Herrschaft und herkunftsbedingte soziale Stellung zu legimitieren – ob durch Bauwerke, öffentliche Auftritte oder in Kunstwerken.

Auf der internationalen Tagung analysieren die Wissenschaftler zum einen die verschiedenen Formen der Repräsentation. Zum anderen vergleichen sie die freie Reichsstadt Nürnberg – beispielhaft für Städte im Heiligen Römischen Reich – und Siebenbürgen – beispielhaft für das Königreich Ungarn: Entwickelten die Städte verschiedene Arten von Repräsentation? Welche Gründe führten zu den regionalen Unterschieden?

Die Tagung ist in drei inhaltliche Schwerpunkte unterteilt: Der Themenschwerpunkt „Wirtschafts- und Kulturkontakte: Nürnberg – Siebenbürgen“ beleuchtet die wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung der beiden Städte. Der zweite Schwerpunkt widmet sich dem zentralen Medium zur Aufzeichnung der Familiengeschichte, den Geschlechterbüchern. Im dritten Themenbereich beschäftigten sich die Wissenschaftler mit vom Patriziat beauftragter Kunst – von Malerei, Plastiken, und Architektur über das Kunsthandwerk, bis hin zur Münz- und Siegelkunde.

Während einer Exkursion zu den Kirchen St. Sebald und St. Lorenz sowie den Sammlungen des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg wird bloße Theorie dann zur Praxis: Hier können die Teilnehmer verschiedene Repräsentationsmedien und –mittel – wie beispielsweise Altarbilder oder figürlicher Schmuck – aus nächster Nähe studieren.

Die Tagung wird gefördert vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestags. Sie ist für die Öffentlichkeit zugänglich. Anmeldungen sind unter info@siebenbuergen-institut.de erforderlich.

Das detaillierte Programm finden Sie auf der Seite zur Veranstaltung (PDF).

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Klaus Herbers
Tel.: 09131/85-20617
klaus.herbers@gesch.phil.uni-erlangen.de