Endlose Dimensionen des nächtlichen Treibens

Die Qual der Wahl ist bei der sechsten Langen Nacht der Wissenschaften nicht geringer geworden. In loser Folge gibt die FAU vor der Großveranstaltung im Städtedreieck Nürnberg-Fürth-Erlangen einige Tipps, die Unschlüssigen vielleicht auf die Spur helfen.

„It‘s a Man‘s Man‘s Man‘s World“, behauptete der amerikanische Sänger James Brown in einer Plattenaufnahme von 1966. Eine radikale Gegenposition ließe sich so ausdrücken: „Wozu sind Männer eigentlich gut?“ Diese Frage an Mathematiker zu richten, liegt nicht unmittelbar auf der Hand, dabei hat die Mathematik eine Antwort. In der Cauerstraße 11 im Erlanger Südgelände verrät ein Vortrag in der Wissenschaftsnacht, warum es Männer gibt, trotz der unvermeidlichen Kosten. (19.15 und 21.15 Uhr, je 30 Min.)

Wären Topologen in der Nähe gewesen, als Alexander der Große, wie es in der Sage heißt, mit dem Schwert auf den Gordischen Knoten einhieb, wären sie sicher einhellig in einen Entsetzensschrei ausgebrochen. Ein solch unersetzliches Objekt willkürlich zu zerstören! Wenn schon schneiden, dann sparsam und überlegt – beispielsweise gerade so oft, wie es nötig ist, um die Olympischen Ringe voneinander zu trennen. Was Mathematiker noch alles mit Knoten anfangen, wird ebenfalls an zwei Terminen gezeigt. (19.45 und 21.45 Uhr, je 30 Min.)

Eine aktivere Rolle im Mathe-Land bieten Mitmach-Aktionen am Computer: der Wettbewerb um Perfektion im Brückenbau, vorbildliches Kistenpacken, ohne sich die Finger aufzuschürfen, das Spiel mit symmetrisch aufgebauten Mustern. Besonders Unerschrockene können versuchen herauszufinden, was unter Metamaterialien oder unintuitiven Mechanismen zu verstehen ist.

Bei einer Reise durch die Unendlichkeit ist die Übernachtung in Hilberts Hotel inbegriffen. Kein Anbieter, der die Zimmer eines derartiges Objekt zu vermieten hätte, würde es jemals wieder aus der Hand geben: Auch wenn alles belegt ist, können dort immer noch Gäste untergebracht werden. Mathe-Kurztouristen absolvieren die Abenteuerfahrt in einer halben Stunde (20.15 und 22.15 Uhr). Völlig abzutauchen, um ungeachtet mathematischer Turbulenzen in der 4. Dimension zu landen, dauert dagegen zwei Stunden (Film, ab 18 Uhr). Wer sich so auf Mathematik einlässt, denkt später mit einem Lächeln an eine große Frage der Schulzeit: Wozu ist Mathe eigentlich gut?

Weitere Informationen:

Blandina Mangelkramer
Tel. 09131/85-70210
blandina.mangelkramer@fau.de