Die Humanitäre Katastrophe der 900 Tage

Veranstaltungsreihe anlässlich des 70. Jahrestag der vollständigen Aufhebung der Blockade von Leningrad während des Zweiten Weltkrieges

Am 27. Januar vor 70 Jahren befreit die Rote Armee die Stadt Leningrad von der Belagerung durch die deutsche Wehrmacht. Anlässlich dieses Jahrestages organisiert der Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte mit dem Schwerpunkt der Geschichte Osteuropas der FAU vom 25. bis 31. Januar eine Veranstaltungsreihe. Mitveranstalter sind der Club der Freunde von Sankt Petersburg in Bayern e.V., das Menschenrechtsbüro der Stadt Nürnberg, die Villa Leon, das Nachbarschaftshaus Gostenhof, das Memorium Nürnberger Prozesse sowie die Akademie Caritas-Pirckheimer-Haus (CHP).

Die Blockade Leningrads wurde bis heute nicht völkerstrafrechtlich aufgearbeitet, allerdings stellt sie eine humanitäre Katastrophe besonderen Ausmaßes dar. Rund eine Millionen Menschen starben im Zuge der Belagerung an Hunger und Kälte. Das zielgerichtete Aushungern der Zivilbevölkerung gehörte zu den Mitteln der deutschen Kriegsführung während des Zweiten Weltkriegs. Die Veranstaltungsreihe findet im Gedenken an die Katastrophe von Leningrad statt.

Die Termine und Themen im Überblick:

Samstag, 25. Januar, 17.00 Uhr, Akademie Caritas-Pirckheimer-Haus, Königstraße 64, Nürnberg

  • „Hungerpolitik als Vernichtungsstrategie: Die Belagerung Leningrads im Zweiten Weltkrieg“, Vortrag von Prof. Dr. Jörg Ganzenmüller (Universität Jena)
  • Tanja Savičeva (1930-1944): Leben und Tod in der Leningrader Blockade (1941-1944) (Arbeitstitel), Präsentation des Ausstellungsprojekts durch Lilia Antipow, M.A. (Universität Erlangen-Nürnberg)
  • Filmdokumentation über die Leningrader Blockade

Montag, 27. Januar, 18.30 Uhr, Club der Freunde von Sankt Petersburg in Bayern e.V., Nachbarschaftshaus Gostenhof, Adam-Klein-Straße 6, Nürnberg

  • „Die Blockadebruderschaft ist unsterblich…“ – Begegnung mit Überlebenden der Blockade, Literarisch-musikalische Inszenierung

Mittwoch, 29. Januar, 18.30 Uhr, Memorium Nürnberger Prozesse, Bärenschanzstraße 72 , Nürnberg

  • „70 Jahre Leningrader Blockade: Hunger als Methode der Kriegsführung im modernen Völkerstrafrecht“, Prof. Dr. Christoph Safferling, Direktor des Forschungs- und Dokumentationszentrums Kriegsverbrecherprozesse (Universität Marburg)

Donnerstag, 30. Januar , 18.00 Uhr, Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte mit dem Schwerpunkt der Geschichte Osteuropas, Bismarckstraße 12, Erlangen

  • „Tanja Savičeva (1930-1944): Leben und Tod in der Leningrader Blockade (1941-1944)“, Präsentation des Ausstellungsprojekts durch Lilia Antipow, M.A. , Erik Brummel, Christian Kelch, M.A., Christoph Maier, M.A. , Philipp Winkler (alle FAU)

Freitag, 31. Januar, 18.00 Uhr, Villa Leon, Schlachthofstr. / Philipp-Koerber-Weg 1,  Nürnberg

  • Schüler aus Franken lesen aus Tagebüchern der Kinder, die die Leningrader Blockade erlebten. Moderation: Josua Besmens (Nürnberg/Hersbruck), Svetlana Lavrova (Brücken e.V., Erlangen)

Weitere Informationen:

Lilia Antipow, Tel.: 09131/85-23326, lilia.antipow@fau.de
Leonid Smorodinskiy, Tel.: 0176/24 62 96 48, freunde-spb-bay@hotmail.de