Die Relevanz bekenntnisorientierter Theologie(n) an säkularen Universitäten

Prof. Dr. Maha El Kaisy-Friemuth, Professorin für Islamisch-Religiöse Studien mit Praktischem Schwerpunkt an der FAU, ist Gastgeberin einer Tagung des Departments Islamisch-Religiöse Studien (DIRS).
Prof. Dr. Maha El Kaisy-Friemuth ist Sprecherin des DIRS. (Bild: FAU)

Tagung des Departments Islamisch-Religiöse Studien DIRS an der FAU am 9. und 10. April 2014

Die Theologie als universitäres Fach steht in der Öffentlichkeit unter strenger Beobachtung. Zum einen im Feld der Wissenschaft, zum anderen aber auch von den religiösen Gemeinschaften und der Gesellschaft insgesamt. Braucht man an Universitäten eine Wissenschaft, die sich nicht nur mit religiösen Bekenntnissen beschäftigt – das tun ja etliche sozial- und geisteswissenschaftliche Disziplinen –, sondern religiöse Bekenntnisse aus einem religiösen Selbstverständnis wissenschaftlich begründet auslegt und sogar entwickelt? Welchen Beitrag kann eine solche Wissenschaft, die Theologie(n), leisten für die anderen Universitätsfächer, für die religiösen Gemeinschaften und für die Gesellschaft? Diesen Fragen geht eine Tagung des Departments Islamisch-Religiöse Studien (DIRS) an der FAU nach.

Neben juristischen und historischen Perspektiven auf die Position der Theologie an deutschen Universitäten, die stark vom Protestantismus des 19. Jahrhundert bestimmt ist, kommt vor allem auch die Lage jüdischer Theologie zur Sprache. Landesrabbiner em. Dr. Henry Brandt wird das neue Zentrum für jüdische Theologie in Potsdam vorstellen. Prof. Frederek Musall von der Hochschule für jüdische Studien Heidelberg nimmt die mit jüdischer Theologie an deutschen Hochschulen verbundenen Herausforderungen in den Blick. Ähnlichkeiten und Unterschiede zur entstehenden islamischen Theologie werden durch das Beispiel Frankfurt am Main (Prof. Mark Chalil Bodenstein) deutlich werden.

Auch Gastgeberin Prof. Dr. Maha El Kaisy-Friemuth, Professorin für Islamisch-Religiöse Studien mit Praktischem Schwerpunkt an der FAU, greift das Verhältnis von Theologie und Wissenschaft im Islam auf – und zwar mit Blick auf die Blütezeit der Religion im Mittelalter. Auf Ideen dieser Zeit besinnen sich heute viele moderne islamische Denker. Prof. Maureen Junker-Kenny vom Trinity College Dublin weitet den Blick durch eine Bestimmung von Theologien als Reflektions-Orte religiöser Traditionen. Dies wird vor allem für das Verhältnis von wissenschaftlichem theologischen Diskurs an den Universitäten und dem religiösen Leben und Sprechen in den Gemeinden von entscheidender Bedeutung sein.

Das Programm beginnt am Mittwoch, den 9. April 2014 um 14 Uhr und endet am Donnerstag, den 10. April 2014 ebenfalls um 14 Uhr. Zu den Vorträgen im H3 des Neuen Hörsaalzentrums im Erlanger Ulmenweg sind auch Vertreter der Medien sowie alle Interessierten sehr herzlich eingeladen.

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Maha Kaisy-Friemuth
Tel. 09131/85-26025 (09131/85-23632 Sekretariat)
maha.kaisy-friemuth@fau.de