Öffentliche Mittagsvorträge zur Geschichte und Ethik der Medizin

Ab Mittwoch, 30. April, 12.15 bis 13 Uhr, Kollegienhaus (Raum 1.011), Universitätsstr. 15, Erlangen

Zu einem Blick über den Tellerrand lädt das Institut für Geschichte und Ethik der Medizin der FAU im Sommersemester 2014 ein. In fünf öffentlichen Vorträgen, ab 30. April immer mittwochs um 12.15 Uhr, beleuchten Mitarbeiter des Instituts im Kollegienhaus (Raum 1.011) verschiedene historische und ethische Aspekte der Medizin.

Im Auftaktvortrag am 30. April beschäftigt sich Prof. Dr. Karl-Heinz Leven, Direktor des Instituts für Geschichte und Ethik der Medizin, mit der Darstellung des persischen Gelehrten Ibn Sina und der arabischen Medizin im Mittelalter in dem Film „Der Medicus“. Eine Woche darauf setzen sich Prof. Dr. Andreas Frewer und Prof. Dr. Holger Furtmayr (beide von der Professur für Ethik in der Medizin) mit dem Istanbul-Protokoll auseinander: Ein international anerkannter Standard zur Untersuchung und Dokumentation von Folter, der in der Praxis jedoch noch kaum angewendet wird.

Am 14. Mai spricht Dr. Susanne Ude-Koeller (Lehrstuhl für Geschichte der Medizin) über die ersten Entbindungskliniken im 18. Jahrhundert. Der Vortrag von Dr. Martina Schmidhuber (Professur für Ethik in der Medizin) am 21. Mai stellt die Alzheimer-Krankheit in den Mittelpunkt und zeigt, dass Lebensqualität trotz Demenz möglich ist. Im letzten Vortrag der Reihe geht Philipp Rauh der Frage nach, warum sich Ärzte wie keine andere Berufsgruppe aktiv an der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik beteiligt haben.

Die einzelnen Vorträge im Überblick:

  • 30. April: „Ibn Sina als Ben Kingsley – Arabische Heilkunde im „Medicus““ (Prof. Dr. med. Karl-Heinz Leven)
  • 07. Mai: „Das Istanbul Protokoll und die Dokumentation von Folter“ (Prof. Dr. med. Andreas Frewer; Prof. Dr. Holger Furtmayr)
  • 14. Mai: „Die Schwangeren sind der Lehranstalt halber da“. Zur Entstehung der akademischen Geburtshilfe (Dr. Susanne Ude-Koeller)
  • 21. Mai: „Lebensqualität und Demenz? Zur Möglichkeit eines guten Lebens mit Alzheimer Demenz“ (Dr. Martina Schmidhuber)
  • 28. Mai: Sadisten, Schreibtischtäter oder ganz normale Deutsche? Medizinverbrecher im Spiegel der nationalsozialistischen Täterforschung (Philipp Rauh)

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Karl-Heinz-Leven
Tel.: 09131/85 – 22094
karl-heinz.leven@fau.de