Warmer Förder-Regen für die FAU

Erlanger Schloss (Bild: FAU)
Erlanger Schloss (Bild: FAU)

DFG bestätigt einmal mehr die Forschungsstärke der Universität

Ein neuer Transregio, die Verlängerung eines Transregios, bei dem die FAU Sprecherhochschule ist und die Verlängerung eines Transregios mit Beteiligung der FAU – das ist die Ausbeute aus der jüngsten Begutachtungsrunde der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Insgesamt beläuft sich die Gesamtförderung für die beteiligten Hochschulen in den kommenden Jahren auf rund 25, 8 Millionen Euro.

So genannte Sonderforschungsbereiche/Transregios sind hochbegehrte Förderungen, mit denen die DFG innovative, anspruchsvolle und langfristig angelegte Vorhaben unterstützt. Im Gegensatz zu Sonderforschungsbereichen, die an einer einzigen Hochschule angesiedelt sind, werden Transregios von mehreren Institutionen gemeinsam beantragt. Deren großen Vorteile sind die überregionale Kooperation zwischen Hochschulen, die enge Vernetzung der beteiligten Forscherinnen und Forscher sowie die gemeinsame Nutzung von Ressourcen. Die FAU ist derzeit an sechs Transregios beteiligt und verfügt außerdem über fünf Sonderforschungsbereiche.

„Wir waren mit drei Projekten erfolgreich. Das ist ein Ergebnis, das sich wirklich sehen lassen kann“, freut sich Prof. Dr. Joachim Hornegger, Vizepräsident für Forschung an der FAU. „Gerade die Transregios sind Projekte, in die unsere Forscherinnen und Forscher unglaublich viel Energie, Arbeit und auch Herzblut stecken. Umso stolzer sind wir, dass wir die hohe Relevanz dieser wissenschaftlichen Fragestellungen vermitteln konnten und dank der DFG-Förderungen weitere wesentliche Forschungsergebnisse erzielen können.“

Der neue Transregio „Mathematische Modellierung, Simulation und Optimierung am Beispiel von Gasnetzwerken“ (beantragte Fördersumme 7,4 Millionen Euro) widmet sich einer der großen Herausforderungen der Gesellschaft: der Energiewende. Gas als Energieträger spielt in den nächsten Jahrzehnten eine entscheidende Rolle – denn es ist ausreichend vorhanden, schnell verfügbar und zu speichern. Doch für eine effiziente Gasversorgung gilt es, Probleme in Bezug auf den Transport, die Netztechnik und die Kopplung mit anderen Energieträgern zu lösen.

Unter der Leitung von Prof. Dr. Alexander Martin, Lehrstuhl für Wirtschaftsmathematik, suchen die Forscherinnen und Forscher in Rahmen des Transregios Antworten auf diese Herausforderungen, indem sie mathematische Grundlagen für die Behandlung der in der Praxis auftretenden Fragestellungen erarbeiten und zugleich die Theorie- und Methodenbildung vorantreiben. Am Transregio sind außerdem die HU Berlin, die TU Berlin, die TU Darmstadt und die Universität Duisburg-Essen sowie das Konrad-Zuse-Zentrum für Informationstechnik Berlin (ZIB) und das Weierstraß-Institut für Angewandte Analysis und Stochastik (WIAS) – Leibniz-Institut im Forschungsverbund Berlin e. V. beteiligt.

Um weitere vier Jahre verlängert wurde der Transregio 89 „Invasives Rechnen“ (beantragte Fördersumme 9,6 Millionen Euro), bei dem die FAU die Sprecherhochschule ist. Unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Jürgen Teich, Lehrstuhl für Informatik 12, Hardware-Software-Co-Design, arbeiten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler hier an Fragestellungen, die von grundlegender Bedeutung für viele Anwendungsgebiete in Industrie und Forschung sind: Wie kann die hochgradig parallele Rechenleistung von 1000 und mehr Prozessorkernen in Zukunft für Anwendungen nutzbar gemacht werden?

Die Forscherinnen und Forscher bauen damit auf den Ergebnissen der vergangenen dreieinhalb Jahre auf, in denen sie zeigen konnten, dass sich die Idee des “invasiven Rechnens” von der Anwendung bis hinunter zur Hardware durchgängig umsetzen lässt. Für den IT-Standort Deutschland ist es von herausragender Bedeutung, dass Rechnertechnologie nicht nur im Ausland eingekauft und hier in Produkten verbaut wird, sondern dass auch die deutsche IT-Landschaft mit Innovationen aufwarten kann und die Technologie durchgängig beherrscht. In der nächsten Förderperiode wollen die Forscherinnen und Forscher unter die Lupe nehmen, wie sich Ausführungseigenschaften für zuverlässige Systeme vorhersagen lassen, wie sich Hochleistungsrechnen energieeffizienter gestalten lässt und wie künftige Sicherheitskonzepte aussehen können.
Neben der FAU sind auch das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und die Technische Universität München (TUM) beteiligt.

Schließlich dürfen sich auch die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Transregio 39 „Großserienfähige Produktionstechnologien für leichtmetall- und faserverbundbasierte Komponenten mit integrierten Piezosensoren und -aktoren (PT-PIESA)“ (beantragte Fördersumme 8,8 Millionen Euro), an dem die FAU und das Bayerische Laserzentrum beteiligt sind, über eine Verlängerung freuen. Die Forscherinnen und Forscher der FAU – unter andere Prof. Dr. Carolin Körner und Prof. Dr. Robert Singer sowie Prof. Dr. Michael Schmidt für das BLZ – forschen im Rahmen des Transregio vor allem an Fragen des Leichtbaus , der heute im Fahrzeugbau, in der Elektromobilität , bei Werkzeugmaschinen, in der Luftfahrt und bei großen Windkraftanlagen unentbehrlich ist. Die Herausforderung: Leichtbauteile und Strukturen zugleich mit größter Stabilität und mit minimalem Gewicht auszulegen. Sprecherhochschule ist hier die Technische Universität Chemnitz.