Humboldt-Stipendiaten bzw. -Preisträger an der FAU

Dr. Liang Zhang – Humboldt-Preisträger an der FAU (Bild: Privat)
Dr. Liang Zhang – Humboldt-Preisträger an der FAU (Bild: Privat)

Jährlich kommen mehrere renommierte Wissenschaftler sowie vielversprechende Nachwuchswissenschaftler an die FAU, um hier zusammen mit ihrem Gastgeber an neuen Forschungsprojekten zu arbeiten. Gefördert wird dieser Austausch von der Alexander-von-Humboldt-Stiftung, in Form eines Stipendiums oder eines Forschungspreises.

Dr. Liang Zhang, Lehrstuhl für Physikalische Chemie II

Dr. Liang Zhang wird während seiner Zeit an der FAU – sein Gastgeber ist Prof. Dr. Hans-Peter Steinrück, Lehrstuhl für Physikalische Chemie II – erforschen, wie sich organische Moleküle, also Atomverbindungen, die Kohlenstoff enthalten, auf Metalloberflächen selbst organisieren. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den Porphycinen; diese gehören zur Gruppe der Tetrapyrrole,  die sowohl in der Natur, beispielsweise bei der Photosynthese, als auch auf dem Gebiet der Sensorik eine wichtige Rolle spielen. Ziel ist es, die Porphycine so anzuordnen, dass sie maßgeschneiderte Eigenschaften aufweisen.

Dr. Zhang hat sich für sein Forschungsstipendium den Lehrstuhl Physikalische Chemie II von Prof. Dr. Hans-Peter Steinrück als seinen Gastgeber ausgesucht. Er beeindruckt durch die hohe Anzahl von 18 Publikationen in seiner noch jungen Forscherlaufbahn. Dr. Zhang studierte Materialphysik an der School of Physics and Material Scien­ce, Anhui University, in Hefei, China. Im Anschluss begann er seine Promotion an der University of Science and Technology of China (USTC), die zu den besten chinesischen Universitäten zählt. Während dieser Zeit verbrachte er 15 Monate an der Advanced Light Source am Berkeley National Laboratory in den USA. Im Juni 2013 schloss er die Promotion im Alter von 27 Jahren ab.

Dr. Daniel Oliver-Lalana, Professur für Öffentliches Recht

Ziel von Dr. Daniel Oliver-Lalanas Forschungen  ist es, eine Theorie der legislativen Argumentation zu entwickeln: Seine Untersuchungen sollen klären, inwiefern Abgeordnete als Gesetzgeber eine vernünftige legislative Begründung liefern können und welche Folgerungen sich für die Stellung des Parlaments im Verfassungsstaat daraus ergeben. Dazu wird er einerseits Maßstäbe zur vernünftigen Gesetzesbegründung und Kriterien zu deren argumentativen Behandlung entwickeln. Andererseits wird Oliver-Lalana eine Methode zur Rekonstruktion, Analyse und Evaluation realer Argumentationsvorgänge entwickeln und an ausgewählten Beispielen von legislativen Debatten im deutschen und spanischen Parlament exemplarisch anwenden.

Dr. Oliver-Lalana ist zu Gast an der Professur für Öffentliches Recht von Prof. Dr. Jan Sieckmann. Er war seit 2009 vertretender Professor für Rechtsphilosophie an der spanischen Universität La Rioja. Davor war er als Postdoc Research Fellow am Center for Legislation, Regulation & Legisprudence der Hogeschool-Universiteit Brussel tätig. Er studierte und promovierte  an der spanischen Universität Zaragoza.

Dr. Gabriel Loget-Hüsken, Lehrstuhl für Werkstoffwissenschaften

Selbstorganisierte Titandioxid-Nanoröhrenschichten sind ein vielversprechendes  Material: Durch ihre Biokompatibilität eignen sich diese Nanoröhren bestens für Implantate, dank ihrer ionischen und elektronischen Eigenschaften werden sie zur Herstellung farbstoffsensibilisierter Solarzellen sowie zur Spaltung von Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff verwendet.

Dr. Gabriel Loget-Hüsken forscht an einer alternativen Methode, um Titandioxid-Nanoröhrchen mit unterschiedlicher Länge und Durchmesser herzustellen, und um zu bestimmen, welche Maße für die verschiedenen Anwendungen perfekt sind.

Dr. Loget-Hüsken, 1985 geboren,  ist als Forschungsstipendiat zu Gast am Lehrstuhl von Prof. Dr. Patrik Schmuki, Lehrstuhl für Werkstoffwissenschaften – Korrosion und Oberflächentechnik. Der Franzose hat seinen Master in Molekularer Chemie an der Universität Rennes gemacht, 2012 wurde er an der Universität Bordeaux promoviert. Bevor er für das Forschungsstipendium an die FAU kam, war er für ein Jahr an der University of California, Irvine tätig.

Prof. Ian F. Akyildiz (Bild: Privat)
Prof. Ian F. Akyildiz (Bild: Privat)

Prof. Ian F. Akyildiz, Lehrstuhl für Digitale Datenübertragung

Prof. Ian F. Akyildiz ist ein Pionier auf dem Feld der drahtlosen Untergrund-Sensor-Netze. Diese werden dazu benutzt, verschiedene Parameter wie beispielsweise Temperatur, Druck, Geräusche oder Mineralstoffkonzentration im Boden zu erfassen. Die Technik ist unter anderem für die Landwirtschaft interessant. Während seiner Zeit am Lehrstuhl für Digitale Übertragung von Prof. Dr. Robert Schober wird Akyildiz den vielversprechenden Ansatz weiterverfolgen, Sensorsignale mittels magnetischer Induktion in dichten Substanzen wie Erde oder Gestein zu übertragen.

Zurzeit ist Dr. Ian F. Akyildiz Professor am Georgia Institute of Technology in Atlanta und Direktor des Broadband Wireless Networking Laboratory. Akyildiz hat an der FAU Informatik studiert, wo er 1984 auch promovierte. Er hat unzählige Preise von so prestigeträchtigen Vereinigungen wie IEEE und ACM erhalten. Zudem ist er Herausgeber des Magazins „Computer Networks“ sowie Mitbegründer der Journale „Physical Communication“ und „Nano Communication Networks“. Seine Forschungsschwerpunkte liegen unter anderem auf Nanonetzen, molekularer Kommunikation, Terahertz Kommunikation und drahtlosen Sensor-Netzen.

Ausgezeichnete Forscher

Mit dem Humboldt-Forschungspreis werden jährlich bis zu 100 ausländische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für ihr bisheriges Gesamtschaffen ausgezeichnet, deren grundlegende Entdeckungen, Erkenntnisse oder neue Theorien das eigene Fachgebiet nachhaltig geprägt haben und von denen auch in Zukunft weitere Spitzenleistungen erwartet werden können. Die Preisträger sind eingeladen, selbst gewählte Forschungsvorhaben in Deutschland in Kooperation mit Fachkollegen für einen Zeitraum von bis zu einem Jahr durchzuführen.

Erfahrene Wissenschaftler oder Postdoktoranden aus dem Ausland können sich bei der Alexander-von-Humboldt-Stiftung um ein Forschungsstipendium bewerben. Dieses ermöglicht den Wissenschaftlern ein selbst gewähltes, langfristiges Forschungsvorhaben in Kooperation mit einem selbst gewählten wissenschaftlichen Gastgeber an einer Forschungseinrichtung in Deutschland umzusetzen.

Weitere Informationen:

FAU-Pressestelle
Tel.: 09131/85-70229
presse@fau.de