FAU gratuliert Altrektor zum 80.

Prof. Dr. Gotthard Jasper bei seiner Rede beim festlichen Geburtstagsempfang in der Orangerie (Bild: Harald Sippel)
Prof. Dr. Gotthard Jasper bei seiner Rede beim festlichen Geburtstagsempfang in der Orangerie (Bild: Harald Sippel)

Mit einem Empfang in der Orangerie hat die FAU ihren Altrektor Prof. Dr. Gotthard Jasper zu seinem 80. Geburtstag gewürdigt. Der Politikwissenschaftler war von 1990 bis 2002 Rektor. In dieser Zeit begleitete er den Ausbau der Technischen Fakultät und trieb die bauliche Erneuerung des Universitätsklinikums Erlangen sowie die Internationalisierung der FAU entscheidend voran.

Gotthard Jasper wurde 1934 in Bethel bei Bielefeld geboren. Von 1954 bis 1961 studierte er Geschichte, Politische Wissenschaft, Geographie und Lateinische Philologie in Tübingen, wo er 1960 mit Studien über den Republikschutz in der Weimarer Republik promoviert wurde. 1961 legte er das Erste Staatsexamen für das Lehramt an Höheren Schulen ab. Nach einer Tätigkeit als wissenschaftlicher Assistent am Institut für Politische Wissenschaft in Erlangen wechselte er 1966 als Akademischer Rat und Leiter der Abteilung Politikwissenschaft an das Zentrum für Bildungsforschung der Universität Konstanz. 1969 wurde Prof. Jasper auf den neu eingerichteten Lehrstuhl für Politikwissenschaft an der Abteilung Münster der Pädagogischen Hochschule Westfalen-Lippe berufen, der er vor seiner Berufung nach Erlangen 1974 zwei Jahre lang als Rektor vorstand.

Auch an der FAU widmete sich Prof. Jasper frühzeitig hochschulpolitischen Fragen. Seit 1975 war er Mitglied der Ständigen Kommission für Hochschulplanung, 1984/85 deren stellvertretender Vorsitzender, ab 1986 deren Vorsitzender. 1981 bis 1983 war er Dekan der Philosophischen Fakultät I, von 1986 bis 1990 Vizepräsident der FAU. Von 1990 bis 2002 stand er der größten Universität Nordbayerns als Rektor vor. In diese Zeit fiel unter anderem die Abrundung der 1966 gegründeten Technischen Fakultät, die Prof. Jasper mit Geschick und Beharrlichkeit verfolgte.

Zu den ersten Gratulanten von FAU-Altrektor Prof. Dr. Gotthard Jasper (r.) gehörte sein Nachfolger Prof. Dr. Karl-Dieter Grüske.
Zu den ersten Gratulanten von FAU-Altrektor Prof. Dr. Gotthard Jasper (r.) gehörte sein Nachfolger Prof. Dr. Karl-Dieter Grüske. (Bild: Harald Sippel)

Auch die verschiedenen Vorhaben zur baulichen Erneuerung des Universitätsklinikums trieb er entscheidend voran. Nachhaltig setzte er sich für die Internationalisierung der Universität ein. So förderte er den Abschluss von Forschungskooperationen sowie den Studentenaustausch und die Einrichtung neuer, international ausgerichteter Studiengänge. Intensiv widmete er sich der Umsetzung der High-Tech-Offensive, dem Modell „Duale Berufsbildung und Fachhochschulreife”, einer Kooperation zwischen der Berufsschule und der Universität Erlangen-Nürnberg oder dem Pilotprojekt „Islamischer Religionsunterricht in deutscher Sprache”. Aus Anlass des Universitätsjubiläums hat sich Prof. Jasper insbesondere intensiv mit der Geschichte der Universität im Nationalsozialismus befasst.

Darüber hinaus engagierte sich Prof. Jasper in zahlreichen Gremien außerhalb der FAU. So war er seit 1990 Mitglied und seit 1993 stellvertretender Vorsitzender des Beirates der ZVS in Dortmund. Von 1992 an war er Mitglied der Ständigen Kommission für Planung und Organisation der Hochschulrektorenkonferenz, von 1996 bis 2000 Vorsitzender der Bayerischen Rektorenkonferenz sowie von 2000 bis 2002 Gründungspräsident der Virtuellen Hochschule Bayern.

Zu seinen Forschungsgebieten zählten das politische System der Bundesrepublik Deutschland, Föderalismus, Zeitgeschichte – insbesondere Weimarer Republik und Nationalsozialismus –, Christentum und Politik, Rechts-, Justiz- und Verfassungspolitik, Bildungspolitik, Kommunalpolitik sowie Theorie und Geschichte des demokratischen Parteienstaates.

Für seine Verdienste wurde Prof. Jasper 2002 mit dem Großen Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland geehrt. Bereits 1995 hatte er das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse erhalten. 1997 wurde er mit dem Bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet.

Weitere Informationen:

Präsident
Prof. Dr. Karl-Dieter Grüske
Tel.: 09131/85-26600
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