FAU evaluiert Erprobung der elektronischen Gesundheitskarte

Gesundheitskarte
Kartengrafik: gematik GmbH

Großer Erfolg für die FAU: Sie hat den Zuschlag für die Evaluation des größten Vernetzungsprojekts des deutschen Gesundheitswesens erhalten. Der Lehrstuhl für Gesundheitsmanagement wird im nächsten Jahr die Erprobung der elektronischen Gesundheitskarte in 1000 Praxen und zehn Krankenhäusern wissenschaftlich begleiten. Die Evaluation ist die Voraussetzung dafür, die elektronische Gesundheitskarte einzuführen.

Erteilt hat den Auftrag die gematik GmbH, die für die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte verantwortlich ist. „Ich freue mich sehr, dass uns die FAU mit ihrer wissenschaftlichen Expertise in der Erprobung begleiten wird. So stellen wir sicher, dass zusätzlich zu den Erprobungsdaten aus dem technischen Zusammenspiel aller Komponenten auch die überaus wichtige Sicht der Menschen, die mit dieser Technik und den neuen Anwendungen in den Praxen und Kliniken zu tun haben, berücksichtigt wird“, so Prof. Dr. Arno Elmer, Hauptgeschäftsführer der gematik GmbH.

Ebenso erfreut zeigt sich Projektleiter und Inhaber des Lehrstuhls für Gesundheitsmanagement Prof. Dr. Oliver Schöffski: „Die Mitwirkung an einem der wichtigsten Projekte im deutschen Gesundheitswesen ist uns ein großes Anliegen. Als Lehrstuhl für Gesundheitsmanagement der Universität Erlangen-Nürnberg freuen wir uns sehr, durch die Evaluierung zur Qualitätssicherung und optimalen Praxisorientierung bei diesem Projekt beizutragen.“

Die Wissenschaftler werden zunächst Konzepte zur konkreten Umsetzung der definierten Evaluationskriterien sowie für die Auswertung und Durchführung der Evaluation erarbeiten. Anschließend werden sie in enger Abstimmung mit allen Beteiligten die notwendigen Daten erheben und ein Gutachten sowie einen Abschlussbericht erstellen. Dann werden die Anwendung des Versichertenstammdatenmanagements und die digitale rechtssichere Unterschrift für die Ärzte bundesweit zur Verfügung gestellt. Zeitnah sollen weitere Anwendungen wie beispielsweise das Notfalldatenmanagement, die sichere Kommunikation für Leistungserbringer sowie Arzneimitteltherapiesicherheit folgen. Ziel ist es, die Telematikinfrastruktur rasch als bundesweite, sichere und sektorübergreifende Plattform für Fachanwendungen zu etablieren, um Mehrwerte vor allem für die Patienten zu schaffen.

Schöffski und seine Kollegen werden bei ihrer Evaluation die System- und Informationsqualität, Servicequalität, Nutzungsabsicht, Zufriedenheit der Nutzer sowie die Auswirkungen (beispielsweise höhere Qualität der Stammdaten) berücksichtigen.

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Oliver Schöffski
Tel.: 0911/5302-313
oliver.schoeffski@fau.de