Auf der Suche nach der zweiten Erde

Künstlerische Darstellung des Planeten um den sonnenähnlichen Stern HD 85512, der an der Europäischen Südsternwarte (ESO) in Chile entdeckt wurde. (Bild: ESO/M. Kornmesser)
Künstlerische Darstellung des Planeten um den sonnenähnlichen Stern HD 85512, der an der Europäischen Südsternwarte (ESO) in Chile entdeckt wurde. (Bild: ESO/M. Kornmesser)

Vortrag am Donnerstag, 25. September, 20 Uhr, großer Hörsaal MG1/00.04, Markusstraße 8a, Bamberg

Gibt es Leben außerhalb unserer Erde? Und wenn ja, wie könnten wir sie finden, die „zweite Erde“? Diesem Thema widmet sich Prof. Dr. Joachim Wambsganß vom Zentrum für Astronomie der Universität Heidelberg am Donnerstag, 25. September, in einem öffentlichen Vortrag. Dazu eingeladen hat die Herbsttagung der Astronomischen Gesellschaft, die dieses Jahr von Astrophysikern der FAU organisiert wird. Im Anschluss an den Vortrag beantwortet Wambsganß Fragen aus dem Publikum. Beginn ist um 20 Uhr im großen Hörsaal MG1/00.04 der Uni Bamberg in der Markusstraße 8a. Der Eintritt ist frei.

Die Sonne ist ein Stern wie Milliarden anderer in der Milchstraße. Unsere acht Planeten – Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun – sind gut untersucht. Spuren von Leben wurde auf ihnen nicht gefunden. Im Jahre 1995 wurde zum ersten Mal ein Planet gefunden, der um einen anderen Stern als unsere Sonne kreist. Diese Entdeckung machte weltweit Schlagzeilen: Könnte dies eine „zweite Erde“ sein?

In seinem Vortrag erklärt Professor Wambsganß, was ein Planet eigentlich ist, mit welchen Methoden Astronomen heute nach Planeten in anderen Planetenystemen suchen und warum es so schwierig ist, solche Exoplaneten zu finden. Und schließlich geht es auch um die Frage, ob es eine „zweite Erde“ geben kann, und wie wir sie gegebenenfalls entdecken können.

„Tatsächlich wussten wir vor 20 Jahren noch nicht einmal, ob die Sonne mit ihren Planeten die große Ausnahme ist, oder ob viele Sterne Planeten haben. Inzwischen haben wir fast 2000 Planeten um andere Sterne entdeckt, und wir wissen heute, dass fast jeder Stern in der Milchstraße mindestens einen Planeten hat. Die neue Herausforderung ist es nun, herauszufinden, ob es Spuren von Leben auf solchen Exoplaneten gibt“, beschreibt Joachim Wambsganß die Aufgaben der Astrophysiker heute.

Professor Joachim Wambsganß ist Direktor des Zentrums für Astronomie der Universität Heidelberg. Die Suche nach Planeten um andere Sterne ist einer seiner Forschungsschwerpunkte. Seit vielen Jahren engagiert er sich in der astronomischen Öffentlichkeitsarbeit.

Von kleinen Veränderungen bis zu riesigen Explosionen

Der Vortrag ist Teil der Herbsttagung der Astronomischen Gesellschaft vom 22. bis 26. September, die die Dr. Karl-Remeis-Sternwarte Bamberg und das Erlangen Centre for Astroparticle Physics (ECAP) der FAU organisieren. Unter dem Titel „Der variable Himmel – von kleinen Veränderungen bis zu riesigen Explosionen“ diskutieren Astrophysiker aus der ganzen Welt ihre neuesten Forschungsergebnisse. Die Themen reichen dabei von Veränderungen unserer Sonne und anderer Sternen über Supernovae und Gammastrahlenausbrüche bis hin zu den aktiven Zentren ganzer Galaxien. Auch die Mitarbeiter des Astronomischen Instituts und des ECAP der FAU stellen ihre Arbeiten in den Bereichen heiße Sterne, enge Doppelsterne, extrasolare Planeten, aktive Galaxien und dunkle Materie vor.

Darüber hinaus verleiht die Astronomische Gesellschaft den Ludwig-Biermann-Preis für einen hervorragenden Nachwuchswissenschaftler an Dr. Dr. Stephan Geier, der sich derzeit an der Naturwissenschaftlichen Fakultät der FAU habilitiert.

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Ulrich Heber
Tel.: 0951/95222-14
heber@sternwarte.uni-erlangen.de