Ausstellung: Die Moulagensammlung der Hautklinik

Eine Moulage mit der Diagnose „Lues papulosa“ von 1921. (Bild: Stefan Schnetz/Uni-Klinikum Erlangen)
Eine Moulage mit der Diagnose „Lues papulosa“ von 1921. (Bild: Stefan Schnetz/Uni-Klinikum Erlangen)

Mo – Do: 8.30 Uhr  – 16.00 Uhr, Freitag 8.30 Uhr – 12.30 Uhr, Foyer des Schlosses, Schlossplatz 4, Erlangen

Täuschend echte Nachbildungen aus Wachs zeigt die FAU derzeit im Foyer des Schlosses. Allerdings gibt es hier keine Wachsdoppelgänger von berühmten Persönlichkeiten zu sehen, sondern Moulagen, Nachbildungen von Haut- und Geschlechtserkrankungen, die seit dem 19. Jahrhundert insbesondere in der Dermatologie verwendet wurden, bevor Fotografie- und Videotechnik an ihre Stelle traten.

Moulagen wurden hauptsächlich zu Lehr-, Dokumentations- und Anschauungszwecken angefertigt. Hierzu nahm man Abdrücke von der erkrankten Haut des Patienten mit Gips und goss diese mit einem Wachs- oder Wachs-Harz-Gemisch aus, anschließend wurde das ausgehärtete Wachs bemalt. Die so entstandenen Stücke vermitteln einen äußerst realistischen Eindruck von den Auswirkungen unterschiedlicher Krankheiten. 1923 richtete Leonard Hauck, damaliger Leiter der Hautklinik an der FAU, eine Sammlung solcher Moulagen ein. Von dieser sind heute noch etwa 150 Stück erhalten.

Knapp 20 dieser medizinhistorischen Stücke sind derzeit im Foyer des Schlosses zu den Themenbereichen Geschlechtskrankheiten, Infektionen, Hauttumoren und Moulagen als „sensible Objekte“ ausgestellt. Die Moulagen vermitteln nicht nur einen beeindruckenden Einblick in den damaligen Stand der Medizin und in die Krankengeschichte von Patienten, sie sind auch überaus kunstvolle und empfindliche Objekte. Temperaturschwankungen, übermäßiger Lichteintrag und unvorsichtige Handhabe können rasch zu erheblichen Schädigungen der so kunstvollen Wachsabformungen führen. Die Erlanger Moulagen sind bedeutende Dokumente der Medizingeschichte und Gegenstände historischer Forschung. Einige von ihnen werden auf Grund ihrer Anschaulichkeit auch heute wieder in der Lehre eingesetzt.

Die Ausstellung im Schlossfoyer ist bis zum 18. Dezember von Montag bis Donnerstag von 8.30 bis 16.00 Uhr und Freitag von 8.30 bis 12.30 Uhr geöffnet.

Weitere Informationen: 

Prof. Dr. Michael Sticherling
Tel.: 09131/ 85-33851
michael.sticherling@uk-erlangen.de

Udo Andraschke
Tel.: 09131 / 85-20745
Udo.Andraschke@zuv.uni-erlangen.de