Hilfe bei Essanfällen

Ambulante Therapiestudie am der Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie

Der Anteil von übergewichtigen Menschen in der Bevölkerung nimmt seit Jahren stetig zu. Durch die mit dem Übergewicht einhergehenden medizinischen Komplikationen hat dieses Thema eine hohe gesundheitspolitische Relevanz. Umso mehr überrascht es, dass die mit dem Übergewicht verbundenen psychischen Beschwerden bisher wenig bekannt sind. Im Rahmen einer Studie bietet der Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie der FAU unter der Leitung von Prof. Dr. Matthias Berking eine kostenlose Diagnostik sowie ein kostenloses Training für übergewichtige Frauen und Männer an, um die psychische Behandlung von Betroffenen zu verbessern und auszubauen.

Viele übergewichtige Menschen leiden an Essanfällen, bei denen sie große Mengen an Essen zu sich nehmen und nach denen sie oftmals Niedergeschlagenheit, Schuld- oder Ekelgefühle verspüren. Diese Attacken sind das Hauptsymptom der am weitesten verbreiteten Essstörung überhaupt, der Binge-Eating-Störung. Wer davon betroffen ist, leidet regelmäßig unter Essanfällen, die mit Kontrollverlust, schnellem Essen, fehlendem Hungergefühl und unangenehmen Völlegefühl einhergehen. Psychologische Faktoren spielen eine wesentliche Rolle dafür, dass solche Störungen entstehen und anhalten aber genauso auch für deren Therapie.

Berking bietet innerhalb seiner Studie ein selbstentwickeltes Training emotionaler Kompetenzen an. Dieses Training ist insbesondere für Personen mit Essanfällen relevant, da viele Betroffene Schwierigkeiten haben, ihre eigenen Gefühle wahrzunehmen und  angemessen mit ihnen umzugehen. Beim Training emotionaler Kompetenzen werden in kleinen Gruppen verschiedene Strategien zu Stress-, Selbstwert- und Emotionsregulation vermittelt. Erste Ergebnisse bestätigen die Wirksamkeit dieser Intervention für verschiedenste psychische Störungen. Im Rahmen einer wissenschaftlichen Studie will das Team um Berking erforschen, ob Schwierigkeiten im Umgang mit Gefühlen zur Aufrechterhaltung der Binge-Eating-Störung beitragen und Möglichkeiten entwickeln, die Behandlung dieser Krankheit zu optimieren.

Informationen und Anmeldung zur Teilnahme an der Studie unter: 0152/27824261 oder klips-bedstudie@fau.de.