Tagung Literaturübersetzung und Geschlechterdifferenz

Die alte Universitätsbibliothek befindet sich genau gegenüber des Neubaus. (Bild: FAU)
Die alte Universitätsbibliothek befindet sich genau gegenüber des Neubaus. (Bild: FAU)

16. bis 18. Februar, Alter Lesesaal der Universitätsbibliothek, Universitätsstraße 4, Erlangen

13 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler präsentieren bei einem Kolloquium neue Forschungsansätze zu Literaturübersetzungen. Die Veranstaltung findet vom 16. bis 18. Februar im Alten Lesesaal der Universitätsbibliothek in Erlangen statt. Die Wissenschaftler aus Frankreich, Italien, Portugal, Spanien, den USA und Deutschland sprechen über Fragen von Literaturübersetzung im Zusammenhang mit der Geschlechterdifferenz in der Romania zwischen 1750 und 1950. Die Tagungssprachen sind Französisch, Spanisch und Englisch. Das Kolloquium wird vom Institut für Romanistik der FAU organisiert.

Seit jeher wird die Übersetzung und die Tätigkeit von Übersetzern und Übersetzerinnen mit Vorstellungen von Treue und Untreue in Beziehung gesetzt: Im französischen Sprach- und Kulturraum verbindet die im 17. Jh. geprägte Metapher der „belles infidèles“ (der schönen Untreuen) die Schönheit von Übersetzungen mit deren Untreue und umgekehrt. Schleier­macher beschreibt die Treue der Übersetzung mit Bildern, die Vaterschaft und Mutter­sprache aufeinander beziehen, wenn er die Übersetzungen mit Kindern gleichsetzt, die keine „Blendlinge“ sind, sondern „das väterliche Geschlecht rein darstellen“. Der bekannte italienische Spruch „traduttore, traditore“ wiederum bezeichnet den Übersetzer, hier in männlicher Form, nicht als untreu, sondern als Verräter und platziert die Tätigkeit des Übersetzens ebenfalls in einen gendermarkierten semantischen Bereich.

Das vollständige Programm ist unter www.romanistik.phil.uni-erlangen.de abrufbar. Um eine Anmeldung bei Annette Keilhauer unter annette.keilhauer@fau.de wird gebeten, da das Gebäude wegen der Faschingstage nicht durchgehend öffentlich zugänglich ist. Die Veranstaltung wird durch das Programm „Förderung von Frauen in Forschung und Lehre“ des bayerischen Staatsministeriums für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst finanziell unterstützt.

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Andrea Pagni
Telefon 09131/85-22931
andrea.pagni@fau.de