Stark im Arbeitsleben dank psychischer Gesundheit

Fachbereich Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (Bild: FAU/David Hartfiel)
Fachbereich Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (Bild: FAU/David Hartfiel)

Wissenschaftler entwickeln Maßnahmen, um psychische Gesundheit von Beschäftigten zu fördern

Hohe und gleichzeitig wechselnde Anforderungen charakterisieren die heutige Arbeitswelt. Diese verlangen Beschäftigten eine stark ausgeprägte psychische Widerstandsfähigkeit ab. Wie diese Widerstandskraft entwickelt und als betriebliche Ressource erschlossen werden kann, daran forschen jetzt Wissenschaftler der FAU und der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.

Psychische Widerstandskraft = Resilienz

Rückschläge und Misserfolge hat jeder Mensch schon einmal erlebt. Manche verkraften solche Ereignisse besser als andere. Sie verfügen über eine ausgeprägte psychische Widerstandskraft, die Resilienz. Auch mit einem immer anspruchsvolleren Arbeitsleben können Menschen, die über eine große Resilienz verfügen, besser umgehen. Daher wollen Wissenschaftler und Praktiker des Verbundprojekts „Resilire – Altersübergreifendes Resilienz-Management“ unter der Leitung der FAU anwendungsorientierte Maßnahmen entwickeln, welche die psychische Widerstandskraft von Beschäftigten fördern.

Vom Fragebogen zum Online-Coaching

In einem ersten Schritt werden die FAU-Wissenschaftler vom Lehrstuhl für Psychologie, insbesondere Wirtschafts- und Sozialpsychologie, Instrumente entwickeln, beispielsweise Fragebögen, um Resilienz auf individueller und organisationaler Ebene zu erfassen. Auf Grundlage dieser Instrumente werden die Verbundpartner ein Online-Coaching für Mitarbeiter erstellen sowie Maßnahmen gestalten, um ein Umfeld zu schaffen, das die Resilienz fördert. Ein Beispiel für eine solche Maßnahme sind Resilienz-Teams in Unternehmen, die – ähnlich den Gesundheitszirkeln – daran arbeiten, die Widerstandskraft der Mitarbeiter zu stärken.

Der zweite Schritt: ein altersübergreifendes Konzept

Die Erkenntnisse aus Resilire führen die Verbundpartner im zweiten Schritt in ein altersübergreifendes Konzept zusammen, das Online- und Präsenzmaßnahmen verbindet sowie Leitlinien für ein betriebliches Resilienz-Management formuliert. Mit den entwickelten Ansätzen können Betriebe die psychische Gesundheit ihrer Beschäftigten stärken. Auf diese Weise wird Resilienz als betriebliche Ressource erschlossen und trägt im demographischen Wandel langfristig zum wirtschaftlichen Erfolg von Unternehmen bei.

Das Verbundprojekt Resilire wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit insgesamt 1,1 Millionen Euro im Rahmen des Schwerpunkts „Betriebliches Kompetenzmanagement im demografischen Wandel“ für drei Jahre gefördert. Zu den Verbundpartnern gehören neben der FAU, die als Sprecheruniversität das Projekt koordiniert, und der Universität Freiburg die Gesellschaft aufgabenorientiertes Lernen für die Arbeit (GALA e.V.), Haufe-Lexware sowie die Volksbank Freiburg. Ein Netzwerk von zehn Partnern unterstützt dabei, die Projektergebnisse in der betrieblichen Praxis einzusetzen.

Weitere Informationen:

Dr. Roman Soucek
Tel.: 0911/5302-245
roman.soucek@fau.de
www.resilire.de