Mit einem Humboldt-Forschungsstipendium an die FAU

Die vier Nachwuchswissenschaftler, die zusammen mit FAU-Kollegen im Rahmen eines Stipendiums der Alexander-von-Humboldt-Stiftung an der FAU forschen. (Bilder: privat)
Die vier Nachwuchswissenschaftler, die zusammen mit FAU-Kollegen im Rahmen eines Stipendiums der Alexander-von-Humboldt-Stiftung an der FAU forschen. (Bilder: privat)

Vier Nachwuchswissenschaftler beginnen ihre Projekte

Die FAU genießt international einen hervorragenden Ruf. Beweis für diese Reputation sind nicht zuletzt auch die vielen international renommierten Wissenschaftler, die sich die FAU als Gastuniversität aussuchen, um zusammen mit FAU-Kollegen im Rahmen eines Stipendiums der Alexander-von-Humboldt-Stiftung zu forschen.

PD Dr. Roland Steinacher

PD Dr. Roland Steinacher (Bild: privat)
PD Dr. Roland Steinacher (Bild: privat)

Das Römische Reich und seine wechselvolle Geschichte über die Jahrhunderte hinweg haben es PD Dr. Roland Steinacher angetan. Im Sommersemester wird er als Stipendiat der Humboldt-Stiftung am Lehrstuhl für Alte Geschichte der FAU über das vergangene Weltreich und seine Provinzen lehren. Der Wandel der römischen Welt und dessen Konsequenzen auf Europa sind ein Forschungsschwerpunkt, den er bei Prof. Dr. Hans-Ulrich Wiemer und Prof. Dr. Boris Dreyer weiter vertiefen wird. Konkret sollen dynamische Prozesse untersucht werden, durch die an die Stelle römischer Provinzen kirchliche Strukturen, neue Regionen und Völker wie Baiern und Slawen traten.

Steinacher hat im vergangenen Jahr als Stipendiat der Gerda-Henkel-Stiftung in Wien zu der Geschichte der Heruler, Gepiden und Rugier geforscht. 2012 habilitierte der Österreicher sich an der Universität Wien mit einem Werk über die Geschichte der Vandalen im Angesicht der damaligen stattfindenden Umbrüche. Die Frage nach der langen Geschichte antiker Völkernamen war auch zehn Jahre zuvor Thema seiner Promotion. In seinem Geburtsort Innsbruck hat Roland Steinacher Geschichte, Alte Geschichte und Altertumskunde sowie Deutsche Philologie und Philosophie studiert.

Dr. Jeremy Shonberg

Dr. Jeremy Shonberg (Bild: privat)
Dr. Jeremy Shonberg (Bild: privat)

Die Entwicklung von neuartigen Wirkstoffen für Medikamente ist das Ziel von Dr. Jeremy Shonberg. Bis 2017 wird er mit Prof. Dr. Peter Gmeiner, Inhaber des Lehrstuhls für Pharmazeutische Chemie, und dessen Team im Rahmen eines Humboldt-Stipendiums einen bestimmten Rezeptor (ß2-Adrenozeptor) erforschen, der eine wichtige Rolle bei Herz-Kreislauf- sowie bei Lungenerkrankungen spielt. Shonberg wird neue Moleküle mit besonderen Eigenschaften entwickeln, um bei Medikamenten Nebenwirkungen zu vermeiden. Das Forschungsgebiet ist an der Schnittstelle zwischen Pharmazie, Biologie und Chemie angesiedelt und wird Ergebnisse für die molekulare Pharmakologie, Biochemie und Strukturbiologie liefern.

Jeremy Shonberg ist bereits seit November 2013 als Post-Doc im Graduiertenkolleg 1910 (Medizinische Chemie selektiver GPCR Liganden) an der FAU. Zuvor war der Nachwuchswissenschaftler in seinem Heimatland Australien an der Monash-University in Melbourne tätig, wo er auch seinen Bachelor in „Medicinal Chemistry“ erworben und promoviert hat.

Dr. Huynh Van Luong

Dr. Huynh Van Luong. (Bild: privat)
Dr. Huynh Van Luong. (Bild: privat)

Dr. Huynh Van Luongs Fachgebiet ist die Nachrichtenübertragung. Dazu gehört die Augmented-Reality, die viele von der „Google-Brille“ her kennen. Ab April 2015 forscht der Humboldt-Stipendiat zu diesen neuen Entwicklungen zwei Jahre lang am FAU-Lehrstuhl für Multimediakommunikation und Signalverarbeitung bei Prof. Dr. André Kaup.

Luong entwickelt neue Verfahren zur verteilten Codierung von korrelierten Videoquellen, die bei Anwendungen im Bereich der Augmented-Reality, beispielsweise vernetzten tragbaren Kamerasystemen, eingesetzt werden können. Da die modernen Geräte immer kleiner werden, benötigten sie effiziente und robuste Algorithmen für die Verarbeitung von Videodaten. Die Untersuchungen geschehen im Rahmen einer Kooperation mit der Technischen Universität von Dänemark.

Als Post-Doc an der University of North Carolina (Chapel Hill) forschte Luong bereits im Bereich Bildgebende Verfahren in der Medizin. Zuvor  entwickelte er in Dänemark im Rahmen seiner Promotion Algorithmen, die für neue Anwendungen, beispielsweise drahtlose Videoüberwachung, wichtig sind. Der gebürtige Vietnamese erwarb seinen Master in Südkorea im Fach „Computer Engineering and Information Technology“, davor studierte er in seinem Heimatland „Electronics and Telecommunications“.

Dr. Thaseem Thajudeen

Dr. Thaseem Thajudeen. (Bild: privat)
Dr. Thaseem Thajudeen.
(Bild: privat)

Nanopartikel, die kleiner als 100 Nanometer sind, werden aufgrund ihrer exzellenten Produkteigenschaften in vielen Anwendungsbereichen verwendet. Die Produkteigenschaften sind meist auch von der Form der Partikel abhängig. Sehr gute Methoden zur Charakterisierung von sphärischen Nanopartikeln in der Flüssig- und Gasphase sind bereits vorhanden, jedoch ist das Verständnis von nicht-sphärischen Partikeln noch sehr begrenzt.

Während seines Aufenthalts am Lehrstuhl für Feststoff- und Grenzflächenverfahrenstechnik von Prof. Dr. Wolfgang Peukert erforscht Thajudeen neue theoretische und experimentelle Methoden zur Charakterisierung von nicht-sphärischen Partikeln. Hierbei wird er sich auf Nanostäbchen, plättchenförmige Partikeln (z.B. Graphen) und fraktale Aggregate fokussieren.

Bevor er an die FAU kam, promovierte Dr. Thaseem Thajudeen an der University of Minnesota, USA. Zuvor studierte Thajudeen in Indien am Indian Institute of Technology in Madras und am National Institute of Technology in Calicut.

Weitere Informationen:

Pressestelle der FAU
Tel.: 09131/85-70218
presse@fau.de