Re>flex: Kulturmagazin von und für Studierende

Vera Podskalsky, Sabine Storch und Patricia Achter bei ihrer Redaktionssitzung. (Bild: FAU/Salomé Mayer)
Vera Podskalsky, Sabine Storch und Patricia Achter bei ihrer Redaktionssitzung. (Bild: FAU/Salomé Mayer)

Ob im sozialen oder kulturellen Bereich oder bei einem fachlichen Austausch über das eigene Studienfach: An der FAU gibt es für Studierende viele Möglichkeiten, sich zu engagieren – abseits von Vorlesungen und Seminaren. In einer Reihe stellen wir in regelmäßigen Abständen verschiedene Initiativen vor. Den Anfang macht das Online-Magazin Reflex.

„Carmen geht am Sonntag zu Bunny Rage, dann haben wir am 24. Februar die Lesung, zwei Tage später die Kinovorschau und am Freitag besucht Patricia die Pecha Kucha Night?“ Vera Podskalsky erhält zustimmendes Nicken. Es ist Redaktionssitzung des studentischen Online- Kulturmagazins „re>flex“. Alle zwei Wochen treffen sich die Studenten und Studentinnen im Erlanger Café Cycles, um Themen und Termine vorzuschlagen und sich auszutauschen.

Reflex-artig reagieren

Im August wird re>flex fünf Jahre alt. Damals schrieben einige Studierende für die Zeitung des Theaterfestivals „Arena“. Da diese aber nur während des Festivals veröffentlicht wird, entstand die Idee eines Kulturmagazins von Studenten für Studenten, das regelmäßig herauskommt – re>flex war geboren. Online sollte es erscheinen, damit man reflex-artig reagieren kann, erinnert sich Patricia Achter an die Erzählungen der Gründer. Sie selbst ist seit zweieinhalb Jahren dabei. Gemeinsam mit Vera Podskalsky und Timo Sestu bildet sie das Organisationsteam, eine Art Chefredaktion, der zurzeit acht Redaktionsmitglieder.

Die Studenten schreiben über das kulturelle Leben in Erlangen, Fürth und Nürnberg – Theater, Konzerte, Lesungen, Kinofilme. Anfangs standen vor allem Veranstaltungen jenseits des Mainstreams in ihrem Kalender, inzwischen sei es sehr gemischt, sagt Podskalsky. Jeder der Redakteure habe die Freiheit, über das zu schreiben, das ihn interessiert. „Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, sich auszuprobieren und kreativ zu sein“, berichtet Achter. Podskalsky pflichtet ihr bei: „Man kann unkonventionelle Sachen machen; Dinge, die bei normalen Medien keine Chance hätten. Das gilt zum Beispiel für die Textformen, bei denen wir uns manchmal über Grenzen hinwegsetzen.“ Sie erinnert sich an eine außergewöhnliche Musikrezension. Schlussendlich ging es in erster Linie um eine Begegnung im Waschsalon, wo der Rezensent die Platte hörte, und nur am Rande um das Album.

Ganz ohne Kenntnis der journalistischen Werkzeuge geht es natürlich nicht. Deshalb veranstaltet das Team ab und zu einen Workshop, bei dem die älteren Mitglieder den Neuen alles beibringen, was sie wissen müssen. Manchmal verbinden sie eine Redaktionssitzung mit einem kurzen Impuls zu einem Genre oder besprechen ausführlich ihre Artikel. „Das persönliche Feedback gehört dazu“, erklärt Achter. Bevor ein Bericht online geht, redigiert ihn einer der Redaktionsmitglieder.

Plattenrezension, Theaterkritik, Buchbesprechung

re>flex hat sich in der Berichterstattung über kulturelle Veranstaltungen, aber auch zu Bücherrezensionen, etabliert. „Wir haben etwa einhundert bis zweihundert Klicks pro Tag“, sagt die Medien-Ethik-Religion-Studentin Achter zufrieden. Über Verlinkungen von Theaterwebseiten, Facebook und Google erreichen sie eine Reichweite, die nicht auf die Metropolregion beschränkt ist. Den Studenten ist aber nicht nur die Anzahl von Lesern wichtig: „Es geht uns auch um das Erfahrungen sammeln“, erzählt Podskalsky. Und Achter ergänzt: „Wir schreiben einfach gern. Und als Arbeitsproben bei Bewerbungen sind die Artikel ebenfalls gut geeignet.“

Neulinge sind immer willkommen

Dass re>flex seit 2010 besteht, ist nicht selbstverständlich. Die Redaktionsmitglieder wechseln häufig,  hervorgerufen durch Umzüge, Auslandssemester oder Ende des Studiums. „Das Projekt steht und fällt mit den Leuten“, sagt Achter. Deshalb sind auch stets neue Mitglieder willkommen. Vorkenntnisse sind nicht nötig, lediglich Interesse am kulturellen Leben in der Region. „Und die Freikarten sind ein netter kleiner Nebeneffekt“, meint Achter schmunzelnd.

Eine (nicht vollständige Liste) studentischer Initiativen an der FAU gibt es auf der Webseite der Studierendenvertretung.

In einer Reihe stellen wir in regelmäßigen Abständen verschiedene Initiativen vor. Eine Übersicht über die bisher erschienenen Texte gibt es hier.