Vortrag: Innovative Techniken in der Pharmakologie und Toxikologie

Stühle (Bild: Veer)
Bild: Veer

Menschliche Haut züchten, um Tierversuche überflüssig zu machen: Dieser Forschungsbereich steht im Mittelpunkt eines Vortrags der Physikalisch-Medizinische Sozietät Erlangen an der FAU. Am Dienstag, 10. März, um 16.15 Uhr stellt die Pharmakologin Prof. Dr. Monika Schäfer-Korting von der Freien Universität Berlin ihre Arbeit vor. Die Veranstaltung findet im Hörsaal des Instituts für Klinische Mikrobiologie, Immunologie und Hygiene, Wasserturmstraße 3/5, in Erlangen statt.

Organe im Miniaturformat um Tierversuche zu ersetzen

Wissenschaftler rekonstruieren im Labor menschliches Gewebe und Organe im Normalzustand bzw. mit krankheitsbedingten Abweichungen, mit dem Ziel, Tierversuche einzusparen und die Vorhersagbarkeit der Testergebnisse für den Menschen zu erhöhen. Ziel ist aber nicht nur der Aufbau eines Gewebes bzw. Organs im Miniaturformat, vielmehr sollen die wichtigsten Organe inklusive dem Blutkreislauf in einem System zusammengeführt werden. An sogenannten „human-on-a-chip“ sind mehrwöchige Versuche wie beispielsweise Gefahrenanalysen möglich.

In ihrem Vortrag berichtet Prof. Schäfer-Korting von ihrer Forschung: Sie und ihr Team rekonstruieren menschliche Haut und entwickeln Testmethoden, wie die rekonstruierte Haut beispielsweise auf (anti-)entzündliche und wachstumshemmende Effekte reagiert. Die Entwicklung von Krankheitsmodellen der Haut ist etwa durch das Ausschalten spezifischer Gene weit fortgeschritten.

Prof. Schäfer-Korting ist seit 2014 Sprecherin der BMBF-geförderten Berlin-Brandenburger Forschungsplattform BB3R. Diese zielt darauf ab, Tierversuche zu ersetzen. Das Kürzel „3R“ bezieht sich dabei auf die drei Säulen dieser Forschung: die Reduzierung (reduction), die Verbesserung (refinement) und den Ersatz (replacement) von Tierversuchen.

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Christian Bogdan
Sprecher Physikalisch-Medizinische Sozietät Erlangen
Tel.: 09131/852-2551/-2281
christian.bogdan@uk-erlangen.de