Auf Schatzsuche im Botanischen Garten

Während der Suche nach dem Schatz, den André Fichtner im Botanischen Garten versteckt hat, lernt man nebenbei einiges über Botanik. (Bild: Georg Pöhlein)
Während der Suche nach dem Schatz, den André Fichtner im Botanischen Garten versteckt hat, lernt man nebenbei einiges über Botanik. (Bild: Georg Pöhlein)

FAU-Student André Fichtner hat zusammen mit Kommilitonen einen Geocache gelegt

Zum Ziel führen digitale Koordinaten und statt Gold wartet am Ende ein Logbuch, in dem sich jeder Schatzsucher einträgt: Die Schatzsuche ist im 21. Jahrhundert angekommen. Geocaching heißt sie jetzt. Solch ein Schatz liegt seit Kurzem auch im Botanischen Garten der FAU versteckt. Biologie- und Geografiestudent André Fichtner hat den Cache zusammen mit zwei Kommilitonen gelegt.

Wie seid ihr auf die Idee gekommen, den Geocache zu legen?

Seit Jahren gehe ich im Freundeskreis cachen und jedem Cacher ist es freigestellt, einen eigenen Cache zu legen. Da ich sehr mit der Botanik verbandelt bin, dachte ich, es wäre schön, wenn man durch einen Geocache Leute in den schönen Botanischen Garten locken könnte. Ich habe dann zwei Freunde gefragt, ob sie mitmachen. Daraufhin haben wir uns überlegt: Wie anspruchsvoll dürfen wir den Cache gestalten, dass sich niemand davon abschrecken lässt? Andererseits wollten wir auch bewusst eine lange Runde von drei bis vier Stunden im Botanischen Garten anlegen. Zudem betreuen wir seit Jahren die botanischen Bestimmungsübungen, ich auch das Botanische Großpraktikum. Deswegen wollten wir es auch lehrreich gestalten. An verschiedenen Stationen stellen wir Fragen. Zum Beispiel führt der Cache in den Arzneigarten: In wie vielen Beeten werden alkaloidhaltige Pflanzen angebaut? Um einfach die Motivation zu schaffen, sich zu fragen, was sind eigentlich alkaloidhaltige Pflanzen? Was gibt es noch für andere Inhaltsstoffe in Pflanzen?

Wie viele haben den Geocache schon gemacht?

Seit August 2014 haben rund 40 Besucher unseren Cache gefunden. Wir haben von ihnen sehr viel positives Feedback bekommen: Dass man an Stellen in den Botanischen Garten gekommen sei, an denen man sonst noch nie war. Der Cache hat also genau das erfüllt, was wir erreichen wollten.

Plant ihr noch weitere Geocaches?

Mein Kommilitone Patrick hat bereits den Geocache „Bachelor of Science Biologie“ gelegt. Hier bekommt der Cacher für jedes Semester eine Abschlussfrage über einen Lehrinhalt des jeweiligen Semesters. Es gibt die Idee, das gleiche für Chemie zu machen und ich habe selbiges für die Geografie vor. Zudem planen wir noch, zu jeden Standort der botanischen Bestimmungsübungen im Gelände einen Cache zu legen. Wir werden dann Fragen zu den Pflanzen stellen, die dort wachsen. Wenn jemand alle Caches gemacht und von jedem Standort ein Herbarbeleg gesammelt hat, darf er zur Klausur erscheinen – und kann somit noch einen Bonus-Cache absolvieren.

Informationen zum Geocache im Botanischen Garten der FAU gibt es unter http://coord.info/GC32YFY

Neugierig auf mehr?

Screenshot Inhaltsverzeichnis alexander 97Dieses Interview erschien auch in unserem Magazin alexander. Weitere Themen der Ausgabe Nr. 97: ein Interview mit Präsident Prof. Dr. Karl-Dieter Grüske über 13 Jahre an der Spitze der FAU, eine Reportage über die Palliativstation des Uni-Klinikums, ein Bericht über das Universitätsarchiv sowie ein Interview mit der ARD-Korrespondentin Christine Adelhardt in Peking, die an der FAU studiert hat.