Europaweit erstes Hochleistungsmikroskop seiner Art sichert Spitzenposition in der Materialforschung

Markgraf vor dem Schloss
Markgraf vor dem Schloss (Bild: FAU/Georg Pöhlein)

Am Donnerstag, 30. April 2015, wird das doppelt aberrationskorrigierte Transmissionselektronenmikroskop Titan Themis3 300 sowie der Lehrstuhl für Mikro- und Nanostrukturforschung der FAU eingeweiht.

Eines der weltweit leistungsfähigsten Mikroskope

Das 3,7 Mio. Euro teure Gerät ist eines der weltweit leistungsfähigsten Transmissionselektronenmikroskope und wurde aus Mitteln des Exzellenzclusters Engineering of Advanced Materials finanziert. Das Titan Themis3 ist am neuen Lehrstuhl für Mikro- und Nanostrukturforschung angesiedelt und bildet das Herzstück des Center for Nanoanalysis and Electron Microscopy (CENEM), einem interdisziplinären Zentrum, das im Rahmen des Exzellenzclusters gegründet wurde, um kooperative Forschungsarbeiten mit hochauflösenden Mikroskopie- und Analyseverfahren im Bereich der Entwicklung neuer Hochleistungsmaterialien zusammenzuführen.

Einzigartige neue Einblicke

Das neue Mikroskop liefert für die Materialforschung einzigartige neue Einblicke: Mit hochauflösenden und analytischen Verfahren können die atomare Struktur und die Bindungsverhältnisse in Funktionsmaterialien aufgeklärt werden. Tomographische Methoden erlauben es, die 3-dimensionale Gestalt von Nanomaterialien präzise zu vermessen. Mittels sogenannter in-situ Techniken können außerdem Materialeigenschaften sowie Prozesse im Materialinneren direkt sichtbar gemacht werden.

Zum Festakt erwartet werden Professor Dr. Joachim Hornegger, Präsident der FAU, und Staatssekretär Bernd Sibler, Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst. Grußworte sprechen Professor Dr. Erdmann Spiecker, Lehrstuhl für Mikro- und Nanostrukturforschung, Professor Dr. Wolfgang Peukert, Koordinator des Exzellenzclusters Engineering of Advanced Materials, sowie Professor Dirk Schubert, Sprecher des Departments für Werkstoffwissenschaften, an dem der neue Lehrstuhl beheimatet ist. Prof. Erdmann Spiecker wird die Besonderheiten des neuen Mikroskops sowie Forschungsthemen des Lehrstuhls für Mikro- und Nanostrukturforschung vorstellen. Den wissenschaftlichen Festvortrag „Atoms at work“ hält Professor Dr. Joachim Mayer, Leiter des Gemeinschaftslabors für Elektronenmikroskopie der RWTH Aachen und einer der Direktoren des Ernst Ruska-Centrums für Mikroskopie und Spektroskopie mit Elektronen, Forschungszentrum Jülich. Mayer wird aufzeigen, wie sich mithilfe moderner hochauflösender Verfahren der Transmissionselektronenmikroskopie entscheidende Einblicke in die atomare Struktur und Funktionsweise neuer Energiematerialien gewinnen lassen.