Folgen von Herzoperationen im Babyalter

Das Universitätsklinikum Erlangen von oben. (Bild: Uni-Klinikum Erlangen)
Das Universitätsklinikum Erlangen von oben. (Bild: Uniklinikum Erlangen)

Die Robert-Enke-Stiftung fördert eine gemeinsame Studie der Kinder- und Jugendabteilung für Psychische Gesundheit und der Kinderherzchirurgischen Abteilung des Universitätsklinikums Erlangen mit rund 41.000 Euro. Ziel der Erhebung ist es, mögliche Veränderungen in der psychischen Entwicklung von Kindern festzustellen, die im Babyalter wegen eines Herzfehlers operiert wurden. Bis Ende des Jahres sollen 40 Kinder untersucht werden, die im Alter zwischen 0 und 3 Jahren aufgrund eines Ventrikelseptumdefekts – ein Loch in der Herzscheidewand – in der Kinderherzchirurgie des Uni-Klinikums Erlangen behandelt wurden. Dabei soll unter anderem der Frage nachgegangen werden, welche Kinder und Eltern besonders von Langzeitfolgen betroffen sind und damit zukünftig möglicherweise eine bessere psychosoziale Betreuung benötigen.

Die Kinder, die an der Studie teilnehmen, sind heute zwischen 6 und 8 Jahre alt. Mitarbeiter der Erlanger Kinderpsychiatrie erfassen den aktuellen kindlichen Entwicklungsstand in emotionalen, kognitiven, sozialen und motorischen Entwicklungsbereichen und vergleichen diesen mit den Ergebnissen einer Kontrollgruppe. „Auch wenn aus kardiologischer Sicht keine Beeinträchtigungen zu erwarten sind, dürfen wir das Wohlbefinden und den Entwicklungsstand der Kinder nicht außer Acht lassen“, betont Dr. Anna Eichler. Die wissenschaftliche Mitarbeiterin der Kinderpsychiatrie leitet die Studie und sagt: „Wir möchten herausfinden, wie die psychische Entwicklung der Kinder verläuft, wie belastet die Eltern durch den frühen Eingriff bei ihrem Kind sind, welche Faktoren sich positiv auf den weiteren Verlauf auswirken und welche Kinder und Eltern besonders von den Langzeitfolgen betroffen sind.“ Dafür beziehen die Wissenschaftler bei der Erhebung Einflussfaktoren wie Elternängste, Operationskomplikationen und die Belastung durch die Operationsnarbe mit ein. „Unser Ziel ist es, mit den Ergebnissen besonders gefährdete Gruppen wie ängstliche Eltern identifizieren zu können und Anhaltspunkte für Präventions- und Interventionsformen zu bekommen“, resümiert die Studienleiterin.

Die Robert-Enke-Stiftung unterstützt Projekte, Maßnahmen und Einrichtungen, die über Herzkrankheiten von Kindern sowie Depressionskrankheiten aufklären und deren Erforschung oder Behandlung dienen.

Weitere Informationen:

Dr. Anna Eichler
Tel.: 09131/85-39123
anna.eichler@uk-erlangen.de