Gemeinsames Kochen verbindet den SprecherInnenrat

Vor den wöchentlichen Sitzungen kocht der Sprat gemeinsam. In der Küche geht es dabei eng, aber lustig, zu. Links im Bild ist Anna Wieser zu sehen, rechts Tobias Langer. (Bild: FAU/Claudia Rummel)
Vor den wöchentlichen Sitzungen kocht der Sprat gemeinsam. In der Küche geht es dabei eng, aber lustig, zu. Links im Bild ist Anna Wieser zu sehen, rechts Tobias Langer. (Bild: FAU/Claudia Rummel)

Bei den wöchentlichen Treffen gibt es eine gemeinsame Mahlzeit – die Sitzungen sind für jeden offen

Auf dem Speiseplan des SprecherInnenrats (Sprat) steht heute Linsenbolognese. Tobias Langer hat die Zutaten gekauft und verteilt die Aufgaben beim Kochen. Auch wenn einige der Meinung sind, sie könnten nicht kochen, duftet es dennoch gut aus dem großen Topf. „Seit wir zusammen kochen, kommen mehr Personen zu unseren Sitzungen“, sagt Anna Wieser, die ebenfalls dem Sprat angehört. Im Gebäude der Studierendenvertretung in der Turnstraße in Erlangen ist eine kleine Küche eingerichtet, gegessen wird im Zimmer nebenan an einem großen Tisch.

Der Sprat trifft sich immer montags zu seiner Sitzung. „Gäste sind willkommen“, betonen sowohl Langer als auch Wieser. Um sich zu engagieren, muss man kein Mitglied im Gremium sein. So ist Anna Wieser auch eher zufällig zu ihrem Amt gekommen. Sie hat für das Uniradio bitexpress ein Interview mit Langer geführt. Seine Antworten scheinen ihr gefallen zu haben, denn sie ist daraufhin immer wieder bei den Sitzungen aufgeschlagen und hat mitgearbeitet. Der Konvent hat sie schließlich für ihre Hartnäckigkeit belohnt und sie in den Sprat gewählt.

Hochschulpolitik ist nicht immer einfach

Was es nun mit Sprat, Konvent und all den anderen Gremien an der Universität auf sich hat, ist nicht immer leicht zu durchschauen. Bei der jährlichen Hochschulwahl wählen die Studierenden Personen, die ihre Interessen vertreten sollen. Sie wählen zum Beispiel die Fachschaftsvertretungen der Fakultäten (FSV). Diese kümmern sich um fakultätsweite Angelegenheiten und beraten unter anderem beim Haushaltsplan mit. Die vier Studierenden mit den meisten Stimmen vertreten die studentischen Interessen zusätzlich im Fakultätsrat, der darüber hinaus aus Professoren, Dekan, Prodekan, Studiendekan und einigen Mitarbeitern der FAU besteht.

Die FSV wählen pro Fakultät drei Personen in den Studentischen Konvent – dadurch ist eine Hälfte des Gremiums besetzt. Die andere Hälfte bestimmen die Studierenden bei der Hochschulwahl. Der Studentische Konvent benennt wiederum den SprecherInnenrat. Die Wahl fällt dabei nicht immer nur auf Mitglieder aus den eigenen Reihen, jeder kann in den Sprat gewählt werden. Neben vier direktgewählten Vertretern besteht der Sprat aus dem Konventsvorsitzenden, dessen Stellvertreter sowie zwei Mitgliedern des Senats. Der Sprat ist der offizielle Ansprechpartner der Studierendenvertretung und damit das ausführende Organ des Konvents. Der Konvent vertritt die studentischen Interessen in Gremien, wie dem Studentenwerksbeirat oder in der Kommission für Lehre und Studium. Der Konvent unterstützt aber auch bei der Ausrichtung von Veranstaltungen, seien es künstlerische oder informative. Wer sich nicht bei der Hochschulwahl aufstellen lassen will, kann sich dennoch engagieren, etwa in den Fachschaftsinitiativen (FSI) oder als Gast bei der Studentischen Vollversammlung.

„Immer nachfragen“

Dass die Hochschulpolitik nicht immer einfach, wissen auch Anna Wieser und Tobias Langer. Deshalb raten sie allen: „Immer nachfragen.“ Sie geben gerne Auskunft und erklären auch Grundsatzfragen. Der SprecherInnenrat hilft aber auch, wenn die Studierenden andere Probleme haben, wie ein abgelehnter Bafög-Antrag oder Probleme bei der Wohnungssuche. Auch wenn sie dabei nicht immer der richtige Ansprechpartner sind, wissen sie zumindest, an wen sich die Studierenden wenden können.

Neben großen Ereignissen, wie der Abstimmung zum Semesterticket, hat der Sprat auch andere Angelegenheiten auf dem Tisch. Eine davon ist die Anwesenheitspflicht, die von manchen Dozenten anders ausgelegt wird, als es im Sinne vieler Studierenden wäre. Dass eine Anwesenheit in Seminaren und praktischen Übungen sinnvoll ist, sieht auch der Sprecherrat so, bei Vorlesungen findet er es jedoch häufig nicht nachvollziehbar. „Es sollte nur eine Anwesenheitspflicht geben, wenn der Stoff nicht anders vermittelbar ist“, sagt Anna Wieser. Bei Vorlesungen gibt es meist auch andere Möglichkeiten, um sich das Wissen anzueignen, meinen die Studierenden. Einen ausgefeilten Plan, wie es in dieser Angelegenheit weitergeht, hat der Sprat noch nicht. Das wird unter anderem bei den wöchentlichen Sitzungen besprochen.

Weitere Informationen zur Studierendenvertretung und eine Liste mit studentischen Initiativen gibt es im Internet unter stuve.uni-erlangen.de. Wer sich beim SprecherInnenrat engagieren möchte oder Fragen hat, kann sich an sprat@stuve.uni-erlangen.de wenden.

Und die anderen Studierendeninitiativen?

In einer Reihe stellen wir in regelmäßigen Abständen verschiedene Initiativen vor. Eine Übersicht über die bisher erschienenen Texte gibt es im Blog unter dem Stichwort „Studierende engagieren sich“.

Eine (nicht vollständige Liste) studentischer Initiativen an der FAU gibt es auf der Webseite der Studierendenvertretung.