Mit einem Humboldt-Forschungsstipendium an die FAU

Markgraf vor dem Schloss
Markgraf vor dem Schloss (Bild: FAU/Georg Pöhlein)

Die FAU genießt international einen hervorragenden Ruf. Beweis für diese Reputation sind nicht zuletzt auch die vielen internationalen Wissenschaftler, die sich die FAU als Gastuniversität aussuchen, um hier im Rahmen eines Stipendiums der Alexander-von-Humboldt-Stiftung zu forschen.

Dr. Xiaolin Huang

Dr. Xiaolin Huang (Bild: Yuzhong Huang)
Dr. Xiaolin Huang (Bild: Yuzhong Huang)

Maschinelles Lernen ist ein Unterbereich der Mustererkennung. Das Gebiet erforscht die Entwicklung von Algorithmen, die von Daten lernen und daraus Vorhersagen ableiten können. Das heißt, ein künstliches System lernt anhand von Beispielen, Gesetzmäßigkeiten in den Daten zu erkennen und dementsprechend zu verallgemeinern. So kann das System auch unbekannte Daten beurteilen. Auf dem Gebiet der Medizintechnik hat das maschinelle Lernen in den vergangenen Jahren viel Aufmerksamkeit erhalten, da es in den verschiedensten Bereichen angewandt werden kann. Dies reicht von der Bestimmung der Qualität der Stimme bei Heiserkeit bis zur Messung der Herzfunktion. Während seiner Zeit am Lehrstuhl für Mustererkennung der FAU wird Dr. Xiaolin Huang die Eigenschaften der Algorithmen weiter analysieren und mit Hilfe der gewonnenen Erkenntnisse effizientere Algorithmen entwickeln und diese dann in der Medizintechnik anwenden.

Seit April 2015 arbeitet Dr. Xiaolin Huang am Lehrstuhl für Mustererkennung der FAU. Zuvor war er als Postdoc an der KU Leuven in Belgien. Im Jahr 2012 promovierte er an der chinesischen Tsinghua University. Seine Bachelorabschlüsse in Ingenieurwissenschaft und angewandter Mathematik erhielt er 2006 von der Xi´an Jiaotong University. Seine Forschungsgebiete beinhalten nichtlineare Systemidentifikation, Optimierung sowie Methoden des maschinellen Lernens.

Dr. Irina Vetter

Dr. Irina Vetter (Bild: Gemma Ward)
Dr. Irina Vetter (Bild: Gemma Ward)

Ein Schmerzmittel aus Spinnengift entwickeln – das ist das Ziel von Dr. Irina Vetter. Damit Schmerz als Gefühl entsteht, müssen Nervenendigungen und Nervenfasern explosionsartige kleine elektrische Natriumionenströme ausbilden können, die zum Nervenimpuls (Aktionspotenzial) führen. Vetter hat eine Komponente des Gifts einer südamerikanischen Tarantel identifiziert, welches nur die speziellen Natriumionenkanäle in Nervenzellen blockiert, die für die Übertragung von Schmerz eine Rolle spielen. Vetter will das schmerzlindernde Potenzial mittels elektrophysiologischer Experimente evaluieren, mit dem Ziel, neue Schmerzmittel mit geringen Nebenwirkungen zu entwickeln. Wichtig ist dies besonders für Patienten mit chronischem Schmerz, denn erhältliche Schmerzmittel helfen ihnen nicht oder haben starke Nebenwirkungen.

Dr. Irina Vetter kommt Ende des Jahres mit einem Ludwig-Leichardt-Gedächtnisstipendium der Humboldt-Stiftung an der Professur für Experimentelle Schmerzforschung. Dieses Stipendium wird nur einmal im Jahr an einen besonders qualifizierten australischen Wissenschaftler vergeben. Vetter forschte zuvor am Institute for Molecular Bioscience & School of Pharmacy der University of Queensland in Australien. Die gebürtige Deutsche zog nach dem Abitur von Ulm nach Australien. An der University of Queensland erwarb sie den  Bachelor of Pharmacy und promovierte anschließend.

Dr. Xiaoming Chen

Dr. Xiaoming Chen (Bild: Dongming Lei)
Dr. Xiaoming Chen (Bild: Dongming Lei)

Dr. Xiaoming Chen will die Sicherheit der drahtlosen Kommunikation erhöhen. Mit einem Humboldt-Stipendium forscht er dazu am Lehrstuhl für Digitale Übertragung. Drahtlose Kommunikation ist durch die inhärente offene Struktur der Übertragung leicht abhörbar. Um einen Schutz vor Angriffen zu gewährleisten, sind komplexe Verschlüsselungstechniken notwendig. In seinem Forschungsprojekt fokussiert sich Chen auf die Mehr-Antennen-Technologie. Bei dieser werden mehrere Sende- und Empfangsantennen zur drahtlosen Kommunikation eingesetzt. Mit seinen Untersuchungen will Chen einen Beitrag für die nächste Generation der drahtlosen Kommunikationstechnik, genannt 5G, leisten.

Vor seinem Aufenthalt an der FAU lehrte Dr. Xiaoming Chen an der Nanjing University of Aeornautics and Astronautics, China. Zuvor war er als Visiting Assistant Professor an der Singapore University of Technology and Design tätig. Chen hat an der Zhejian University in China promoviert. Sein Forschungsschwerpunkt liegt auf dem Gebiet der Kommunikations- und Informationssysteme.

Weitere Informationen:

Pressestelle der FAU
Tel.: 09131/85-70218
presse@fau.de