Ausstellung: Wilna-Wilno-Vilnius: Das jiddische Vilne – eine Topografie zwischen Moderne und Mythos

Das Plakat der Ausstellung „Wilna-Wilno-Vilnius: Das jiddische Vilne“. (Foto: Tom Mrazauskas)
Das Plakat der Ausstellung „Wilna-Wilno-Vilnius: Das jiddische Vilne“. (Foto: Tom Mrazauskas)

Die Ausstellung „Wilna – Wilno – Vilnius: Das jiddische Vilne – Eine Topografie zwischen Moderne und Mythos“ widmet sich der Kultur- und Literaturgeschichte der jüdischen Gemeinde von Willna, Litauen. Am Freitag, 19. Juni, wird die Ausstellung in der Universitätsbibliothek der FAU eröffnet. Danach ist die Ausstellung vom 19. Juni bis zum 20. Juli geöffnet. Öffnungszeiten sind Montag bis Freitag von 10 bis 16 Uhr.

Wann und wo?

Freitag, 19. Juni, 11 Uhr, Universitätsbibliothek, Schuhstraße 1a, Erlangen

Zur Eröffnung werden Dr. Elisabeth Preuß, Bürgermeisterin der Stadt Erlangen, Dr. Gabriele Žaidytė, Kulturattachée der Botschaft der Republik Litauen in der Bundesrepublik, Dr. Christina Hofmann-Randall, Leiterin der Abteilung Handschriften und Graphische Sammlungen der Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg und Professor Dr. Julia Obertreis, Inhaberin des Lehrstuhls für Neuere und Neueste Geschichte mit dem Schwerpunkt der Geschichte Osteuropas der FAU, Grußworte sprechen. Prof. Dr. Julius Schoeps, Direktor des MMZ, wird den Eröffnungsvortrag „,Ein jeder Stein ist Buch!´ – Jüdische Verlage und Übersetzer deutscher Autoren“, halten.

Am 23. September 1943 wurde das zwei Jahre zuvor von den deutschen Besatzern eingerichtete Wilnaer Getto aufgelöst; die noch dort verbliebenen Juden wurden deportiert oder im nahegelegenen Ponar ermordet. Das „Jerusalem Litauens“, wie das jüdische Wilna genannt wurde, hatte damit ein jähes, grausames Ende gefunden. Welche kulturellen Schätze das „Jiddischland“ hervorbrachte, zeigte sich unter anderem in der dortigen Theater- und Literaturlandschaft. Sein Verlagswesen zeugte von regem Interesse der Leserschaft an jiddischer Literatur, aber auch an jiddischen Übersetzungen europäischer, insbesondere deutscher Autoren. Das Lesen half auch, innerhalb der Gettomauern geistig zu überleben.

Institutionen, Verlage und literarische Übersetzer der Zwischenkriegszeit werden in der Ausstellung, die vom Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien (MMZ, Potsdam) und der Botschaft der Republik Litauen in der Bundesrepublik (Berlin) konzipiert wurde, vorgestellt. Für die Präsentation in Erlangen wurde sie durch Bücher aus dem Bestand der FAU sowie der Bayerischen Staatsbibliothek München ergänzt.

Weitere Informationen:

Lilia Antipow
Tel.: 09131/85 23326
lilia.antipow@gmx.de