Freund statt fremd: mein Ehrenamt

Gibt in seiner Freizeit Flüchtlingen Nachhilfe in Deutsch: FAU-Student Alexander Schulz. (Bild: FAU/Franziska Sponsel)
Gibt in seiner Freizeit Flüchtlingen Nachhilfe in Deutsch: FAU-Student Alexander Schulz. (Bild: FAU/Franziska Sponsel)

Viele FAU-Studierende engagieren sich in ihrer Freizeit – ehrenamtlich. Als Rettungswagenfahrer, im Stadtrat oder in einem Verein. In der Reihe „Studierende mit Ehrenamt“ stellen sich Studierende ganz unterschiedlicher Studiengänge vor – dieses Mal Alexander Schulz. Er studiert im 5. Semester den Master Nahoststudien und hilft Flüchtlingen, Deutsch zu lernen.

Per E-Mail zum Ehrenamt

Leute mit Persisch-Kenntnissen gesucht! Diese E-Mail des Vereins „Freund statt fremd“  zur Unterstützung Asylsuchender in Bamberg und Umgebung ging Ende 2011 über den Studierenden-Verteiler der Bamberger Orientalistik. Dort habe ich studiert, bevor ich an der FAU den Master Nahoststudien angefangen habe. Ich konnte damals zwar kein Persisch, dachte mir aber, dass die bestimmt auch jemanden mit Arabisch-Kenntnissen brauchen könnten. Mein Hintergedanke war dabei, das Sinnvolle mit dem Nützlichen zu verbinden: Ich wollte den Menschen helfen, und mein Arabisch verbessern. Letzteres ist dann aber eigentlich sofort in den Hintergrund gerückt. Weil mein Arabisch damals noch zu schlecht war, um sich wirklich gut verständigen zu können und weil auch viele nicht-arabische Flüchtlinge dabei waren.

Warum Ehrenamt?

Von Anfang an war ich neugierig auf die Menschen und hatte Spaß an meiner Arbeit. Meine Hauptmotivation war, den Flüchtlingen möglichst schnell möglichst viel Deutsch beizubringen, um sie auf dem Weg zu einem selbstbestimmten Leben in Deutschland ein bisschen zu unterstützen.

Was genau ich da mache?

Hauptsächlich gebe ich seit über drei Jahren einmal in der Woche Deutschunterricht für Flüchtlinge in unterschiedlichen Heimen um Bamberg herum. Ab und zu helfe ich auch mal bei Problemen, zum Beispiel wenn jemand zum Arzt muss oder jemand zum Übersetzen oder Vermitteln gebraucht wird. Ab und an kommt es auch vor, dass jemand einen amtlichen Brief bekommt, den er entweder aufgrund mangelnder Sprachkenntnisse nicht versteht, oder nicht weiß, welche rechtlichen Möglichkeiten er hat, darauf zu reagieren. Da hilft der Verein „Freund statt Fremd“ auch.

Und in Zukunft?

Letztes Semester war ich in Jordanien, um mein Arabisch zu verbessern. Jetzt habe ich nur noch die Masterarbeit zu schreiben. Deshalb habe ich mir für dieses Semester vorgenommen, mich mehr zu engagieren, um noch was Sinnvolles neben der Arbeit zu haben. Zum einen möchte ich natürlich meine neu erworbenen Sprachkenntnisse dem Verein zur Verfügung stellen (Leute mit Arabisch-Kenntnissen werden dauernd gesucht), zum anderen möchte ich natürlich auch einfach im Arabischen ein bisschen drinbleiben. Inzwischen habe ich einfach Spaß daran, es zu sprechen. Aus diesen Gründen kümmere ich mich seit Kurzen um zwei weitere arabische Flüchtlinge und helfe ihnen beim Deutsch lernen.

Wer bei „Freund statt fremd“ mitmachen möchte, kann sich unter www.freundstattfremd.de informieren und mit dem Verein Kontakt aufnehmen. Helfer und Paten sind immer willkommen.

Und was machen die anderen?

alexander Nr. 99 Inhaltsverzeichnis
Beim Klick aufs Bild öffnet sich der aktuelle alexander als PDF.

Hier im  Blog stellen wir unter dem Tag „Studierende engagieren sich“ regelmäßig Studierende mit ihren unterschiedlichen Ehrenämtern vor. Aber auch im aktuellen alexander erzählen sechs Studierende ganz verschiedener Studiengängen darüber, wofür sie sich neben ihrem Studium einsetzen – Alexander Schulz ist einer davon.