Antrittsvorlesung von Prof. Dr. Sjoerd Harder

Prof. Dr. Sjoerd Harder leitet den Lehrstuhl für anorganische und metallorganische Chemie der FAU. (Bild: Georg Pöhlein)
Prof. Dr. Sjoerd Harder leitet den Lehrstuhl für anorganische und metallorganische Chemie der FAU. (Bild: Georg Pöhlein)

„Metallorganische Chemie: Eine Entdeckungsreise in die Welt der Metalle“

Prof. Dr. Sjoerd Harder, Inhaber des Lehrstuhls für anorganische und metallorganische Chemie der FAU hält am 22. Oktober um 17.15 Uhr in der Erlanger Egerlandstraße 3 seine Antrittsvorlesung mit dem Titel „Metallorganische Chemie: Eine Entdeckungsreise in die Welt der Metalle“.

Bei der metallorganischen Chemie treffen organische und anorganische Chemie aufeinander. Harder nimmt das Publikum mit auf eine Reise durch die Welt der Metalle. Er stellt Materialien vor, die leuchten, sich zum Beschleunigen von Reaktionen verwenden lassen und auch Wasserstoff speichern können.

Prof. Dr. Sjoerd Harder studierte von 1981 bis 1986 Chemie und Physik an der Universität Utrecht, wo er 1990 promovierte. 1991 gewann er den H.J. Backer Award. Anschließend arbeitete er als postdoktoraler Wissenschaftler in Erlangen, dann in Berkeley (Kalifornien, USA) und zuletzt in Konstanz. 1998 habilitierte er in Konstanz und wurde dort Privatdozent. Von 2004 bis 2010 war er an der Universität Duisburg-Essen im Bereich der Metallorganik beschäftigt. Ab 2010 war er Inhaber des Lehrstuhls für Anorganische Chemie an der Universität Groningen. 2012 nahm er den Ruf an die FAU an, wo er in Nachfolge von Prof. Dr. Rudi van Eldik einen W3-Lehrstuhl am dortigen Institut für Anorganische Chemie übernahm.

Das forsche ich an der FAU …

Was ist Ihr Forschungsschwerpunkt?

„Cheap Metals for Noble Tasks“: Ziel ist es, gängige Metalle wie etwa Calcium oder Magnesium genau dort zu nutzen, wo heute meist teure Metalle wie zum Beispiel Platin, Iridium oder Rhodium eingesetzt werden. Zusätzlich beschäftige ich mich mit Themen rund um die chemische Energiespeicherung.

Warum genau diese Themen?

Wir sind viel zu abhängig von teuren, seltenen Elementen und mit wachsender globaler Lebensqualität vermute ich große Engpässe, wenn es um den Zugang zu solchen Elementen geht. Die Preise von Edelmetallen wie Platin, Iridium und Rhodium steigen schlagartig und auch die Lieferung der Lanthanoiden ist problematisch. China hat hier ein Monopol und diktiert die Preise.

Ihr Lieblingsort an der FAU?

Mein Büro am Südgelände. Ich habe es im Nordseestrand-Stil eingerichtet und fühle mich fast wie zu Hause. Das ist wichtig für einen Raum, in dem man mehr als zwölf Stunden am Tag verbringt.

Welchen Berufswunsch hatten Sie als Kind?

Das hat sich eigentlich ständig geändert, von Soldat zu Pfarrer und von Bootsbauer zu Raumfahrer. Zum Glück bin ich irgendwann schlau geworden und jetzt Chemiker. Obwohl Bootsbauer noch immer zieht …

Cover alexander Nr. 92Das Interview mit Prof. Harder erschien zuerst im alexander, dem Magazin für Aktuelles an der FAU. Sie finden den alexander Nr. 92 unter www.fau.info/alexander.

Weitere Informationen:

Christiane Sell
Tel.: 09131/85-27681
christiane.sell@fau.de