Hormongabe bei Magersucht

Bild: Colourbox.de
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Probandinnen für Studie zur Wirkung von Östrogen bei Anorexia nervosa gesucht

Ein Schwerpunkt der Psychosomatischen und Psychotherapeutischen Abteilung des Universitätsklinikums Erlangen ist die Therapie von Essstörungen. Für eine aktuelle Studie zur Wirkung des weiblichen Sexualhormons Östrogen bei anorektischen Frauen suchen die Wissenschaftler nun Probandinnen mit Magersucht. „Wir wollen die Gabe von Hormonen bei stark untergewichtigen Frauen auf ihre Sicherheit und Verträglichkeit hin überprüfen“, erklärt PD Dr. Georgios Paslakis, der die Studie leitet. „Außerdem untersuchen wir den Einfluss des verabreichten Hormons auf das seelische Befinden, die neuropsychologische Leistungsfähigkeit und verschiedene Stoffwechselparameter.“

Mit den Ergebnissen soll die Therapie der Anorexia nervosa, einer vor allem bei jungen Frauen diagnostizierten psychischen Störung, verbessert werden.

Patientinnen und Patienten mit Magersucht erhalten in der Psychosomatik des Uni-Klinikums Erlangen eine hochwertige, evidenzbasierte Psychotherapiebehandlung auf dem neuesten Wissensstand. „Während des Erstgesprächs in unserer Hochschulambulanz erörtern wir gemeinsam mit den Betroffenen die individuellen Therapiemöglichkeiten“, sagt Prof. Dr. (TR) Yesim Erim, Leiterin der selbstständigen Abteilung.

„Wir integrieren tiefenpsychologische, verhaltenstherapeutische, systemische und gestalttherapeutische Elemente zu einer intensiven maßgeschneiderten Gesamtbehandlung.“ Dafür engagieren sich in einem multiprofessionellen Team Ärzte, Psychologen, Pflegepersonal, Sozialpädagogen, Kunst-, Körper- und Ausdruckstherapeuten. Die Psychosomatische Tagesklinik bietet insgesamt 20 Behandlungsplätze und auf der modernen Psychosomatischen Station können bis zu 22 Erkrankte aufgenommen werden.

Probandinnen mit Anorexia nervosa

Für ihre klinische Studie suchen die Erlanger Wissenschaftler nun Probandinnen mit der Diagnose Anorexia nervosa. Die Betroffenen werden stationär in das Psychotherapieprogramm der Psychosomatik des Uni-Klinikums Erlangen aufgenommen und erhalten in diesem Rahmen über einen Zeitraum von zehn Wochen entweder ein Östrogen oder ein Placebo verabreicht. Bei dem Hormonpräparat handelt es sich um eine bereits zugelassene, handelsübliche „Pille“. Die klinische Prüfung, die im März 2016 beginnt, ist prospektiv, randomisiert und doppelblind. Patientinnen, Ärzte und Therapeuten können sich bei Interesse an einer Teilnahme via E-Mail an Studienleiter PD Dr. Georgios Paslakis (georgios.paslakis@uk-erlangen.de) wenden.

Weitere Informationen:

PD Dr. Georgios Paslakis
Tel. 0913/85-34898
georgios.paslakis@uk-erlangen.de