Vortrag: Die deutsche Rechtsprechung und die NS-Gewaltverbrechen

Bild: panthermedia.net/kasto
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Widerstand war möglich! Auch in Nazideutschland. Dies zeigte Prof. Dr. Eugen Stollreither, der ehemalige Direktor der Universitätsbibliothek der FAU während der 30er und 40er Jahre. Anlässlich seines 60. Todestages veranstalten die Universitätsbibliothek und der Lehrstuhl für Straf-,  Strafprozess-, Internationales Straf- und Völkerrecht der FAU einen Erinnerungsvortrag. Dieser findet am 28. April, ab 19.00 Uhr, im Sitzungssaal, Raum 2.011, der Alten Universitätsbibliothek, Universitätsstraße 4, statt. Der Eintritt ist frei.

Stollreither war von 1924 bis 1948 Direktor der Universitätsbibliothek, die er mit seinem Amtsantritt umfassend modernisierte. Mit der Machtübernahme des NS-Regimes stand er als Mitglied der Bayerischen Volkspartei und  als bekennender Katholik im Fadenkreuz einer Hetzkampagne, die zum Ausschluss Stollreithers aus seinem Amt führen sollte. Trotz aller Anfeindungen blieb der Bibliothekswissenschaftler letztlich jedoch standhaft.

Ihm zur Erinnerung hält Dr. Heinz Düx den Festvortrag „Das Arkanum der deutschen Rechtsprechung zu den NS-Gewaltverbrechen“. Er versucht dabei, das zwiespältige Verhalten der Nachkriegsjustiz in Deutschland, als hochrangige NS-Richter in Amt und Würden blieben, zu erklären. Dr. Düx half in den 60er Jahren als Untersuchungsrichter im Frankfurter Auschwitzprozess einen der wichtigsten Prozesse im Nachkriegsdeutschland vorzubereiten.

Kontakt:

Prof. Dr. Christoph Safferling
09131/85-22250
christoph.safferling@fau.de