Wenn es dem Körper zu laut wird

Flugzeug über Hochhaus
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Lärm ist einer der belastendsten Faktoren im Alltag: Er stört die Konzentration, beeinträchtigt dadurch die Leistungsfähigkeit und senkt auf Dauer sogar die Lebensqualität. Darüber hinaus zeigten medizinische Studien, dass Lärm nicht nur einen Einfluss auf das subjektive Wohlbefinden, sondern ganz direkt auf die Gesundheit des Körpers hat. Eine Studie des Universitätsklinikums Erlangen geht jetzt dem Phänomen auf den Grund, wie und weshalb Fluglärm Bluthochdruck auslösen kann.

„Warum die Lärmbeeinträchtigung von Flugzeugen mit erhöhtem Blutdruck in Verbindung steht, das wissen wir noch nicht“, erklärt Prof. Dr. Roland E. Schmieder, Oberarzt der Medizinischen Klinik 4 – Nephrologie und Hypertensiologie des Universitätsklinikums Erlangen. „Bekannt ist, dass die Niere bei der Regulation des Blutdrucks eine entscheidende Rolle spielt, denn sie regelt die Salzausscheidung und den Wasserhaushalt des Körpers.“ In Versuchen konnten Forscher bereits nachweisen, dass mentaler Stress, zum Beispiel in Drucksituationen, die Nierenaktivität steigert, was schließlich zu Bluthochdruck führt.

Eine Studie der Medizin 4 des Uni-Klinikums Erlangen unter der Leitung von Prof. Schmieder soll nun herausfinden, was genau in der Niere vor sich geht, wenn der Mensch über einen längeren Zeitraum hinweg Fluglärm ausgesetzt ist. Die Forscher wollen ergründen, wie und warum Bluthochdruck durch spezifische Geräuschstörungen hervorgerufen wird.

Probanden gesucht

Testpersonen sollten im Alter zwischen 18 und 35 Jahren sein. Sie leiden bereits unter Bluthochdruck, dürfen maximal ein Medikament dagegen einnehmen und müssen Nichtraucher sein. Zwei Untersuchungstage sind jeweils notwendig. Zunächst erfolgt eine umfassende einstündige Voruntersuchung, bei der ein Arzt besonders auf mögliche Vorerkrankungen achtet, den aktuellen Gesundheitsstatus ermittelt und die Einnahme von Medikamenten dokumentiert. Eingeschlossen sind eine Urin- und eine Blutanalyse.

Am zweiten Untersuchungstag erhalten die Probanden zunächst über eine Infusion ein Präparat zur Bestimmung der Nierendurchblutung – es handelt sich nicht um ein Kontrastmittel. Anschließend hören sie sich über einen Kopfhörer 25 Minuten lang Fluglärm von 80 Dezibel an, was der Lautstärke eines Rasenmähers entspricht. Währenddessen nimmt ein Arzt Blut ab, um die Nierenaktivität zu protokollieren und ermittelt mittels Klebeelektroden auf der Haut des Probanden dessen Herzminutenvolumen. Studienteilnehmer erhalten neben einer gründlichen ärztlichen Untersuchung mit Laborbefunden außerdem 200 Euro zuzüglich ihrer Anfahrtskosten nach Erlangen oder Nürnberg.

Interessenten wenden sich bitte an die Klinische Forschungsstation für Hypertonie und Gefäßmedizin unter folgenden Telefonnummern: 09131/85-36207 (Standort Erlangen) oder 0911/80-099760 (Standort Nürnberg).

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Roland E. Schmieder
Tel.: 09131/85-36245
roland.schmieder@uk-erlangen.de