Vortrag: Bomben auf Patienten ‒ Humanitäre Hilfe unter Beschuss

Bild: Panthermedia/Kasto
Bild: Panthermedia/Kasto

Immer wieder ereilen uns Berichte über gezielte militärische Angriffe auf zivile Ziele, Krankenhäuser und Hilfsorganisationen in den bewaffneten Konflikten wie zum Beispiel in Syrien, der Ukraine, im Jemen oder Afghanistan. Um diese beängstigenden Entwicklungen im humanitären Völkerrecht geht es in einem öffentlichen Vortrag mit anschließender Diskussion am Mittwoch, 15. Februar, im Kreuz+Quer, Bohlenplatz 1, Erlangen, zu dem das Centre for Human Rights in Erlangen (CHREN) der FAU, der Verein Gesundheit und Medizin e.V. und die Stadt Erlangen einladen. Der Eintritt ist frei.

Gastredner Dr. Tankred Stöbe, Mitglied im Internationalen Vorstand von Médecins sans frontières und bis 2015 Präsident von Ärzte ohne Grenzen Deutschland, wird aus eigenem Erleben berichten. – In den letzten Jahren wurde das humanitäre Recht mehrfach dramatisch gebrochen – und das nicht nur auf Seiten fanatischer Einheiten, sondern auch auf Seiten von Truppen im Regierungsauftrag. Insbesondere der Beschuss eines Hospitals in Kundus 2015 mit 42 Opfern, darunter 14 Mitarbeiter von Ärzte ohne Grenzen, und schließlich die Bombardierung von Krankenhäusern in Aleppo, welche die letzten Zufluchtsorte der eingekesselten Menschen zerstörte und die Behandlung Verwundeter unmöglich machte, mussten entsetzt zur Kenntnis genommen werden.

Welche Einschätzung hat die humanitäre Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen zu dieser Entwicklung? Wie können sie ihr Prinzip der Unabhängigkeit und Unparteilichkeit in der Nothilfe aufrechterhalten? Kann das humanitäre Völkerrecht auch bei asymmetrischer Kriegsführung durchgesetzt werden? Und vor allem: wie kann man die weitere Erosion der Menschlichkeit eindämmen und stoppen? Welche Rolle kann die Zivilgesellschaft dabei übernehmen?

Prof. Dr. Heiner Bielefeldt vom Lehrstuhl für Menschenrechte und Menschenrechtspolitik der FAU und Prof. Dr. Christoph Safferling, Lehrstuhl für Strafrecht, Strafprozessrecht, Internationales Strafrecht und Völkerrecht der FAU, beleuchten dazu ergänzend die menschenrechtliche und strafrechtliche Dimension. Die Moderation über nimmt Dr. Ursula Hahn vom Verein Gesundheit und Medizin in Erlangen e.V.

Ort und Zeit: Mittwoch, 15. Februar, 18.00 Uhr, Kreuz+Quer, Bohlenplatz 1, Erlangen

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Heiner Bielefeldt
Tel. 09131/85-23274
heiner.bielefeldt@fau.de