Umwandlung und Speicherung solarer Energie

Photovoltaikanlage
Bild: Panthermedia/Elena Elisseeva

Der Freistaat Bayern fördert nachhaltig die universitäre Forschung

Der bayernweite Forschungsverbund „Solar Technologies Go Hybrid“, kurz SolTech, in dem fünf bayerische Universitäten – darunter die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) – gemeinsam neuartige Materialsysteme zur solaren Energieumwandlung entwickeln, wird vom Freistaat Bayern für weitere 5 Jahre mit insgesamt 17 Millionen Euro gefördert. Das weltweit einzigartige Konsortium hatte im Jahr 2012 als eine Maßnahme im Rahmen der Energiewende seine Forschungsarbeit aufgenommen. Nach einer kürzlich erfolgten und sehr erfolgreichen wissenschaftlichen Evaluation kann nun die gemeinsame Forschung bei dieser für die zukünftige Energieversorgung so zentralen Fragestellung weiter geführt werden.

Erforscht wird die Möglichkeit, nach dem Vorbild der in Pflanzen stattfindenden Photosynthese mittels Lichtenergie chemische Brennstoffe zu erzeugen, da die Speicherung solar erzeugter Energie eine der Gretchenfragen bei der Energiewende darstellt. Mittels Lichtenergie sollen direkt oder über den Umweg der elektrischen Energie Brennstoffe wie Wasserstoff oder Methan aus Wasser oder Kohlendioxid gewonnen werden. Um die richtige Strategie zu entwickeln, müssen sowohl neuartige Solarzellen als auch photo- und elektrochemische Prozesse an gezielt hergestellten Materialkompositionen erforscht werden. Genau hier liegt die Stärke des Verbundes: Die KeyLabs von SolTech sind international führende Zentren für bestimmte Materialklassen wie Funktionspolymere (Universität Bayreuth), anorganische Materialien und Nanosysteme (Universität München und TU München), Supramolekulare Systeme (Universität Würzburg) sowie Materialien basierend auf dem Element Kohlenstoff (FAU). Für die im Forschungskonsortium gesetzten Ziele müssen solche Materialien in intelligenter Weise auf sehr verschiedenen räumlichen Skalen miteinander verbunden werden, um letztlich in der gewünschten Weise funktionieren zu können. An der FAU koordinieren Prof. Dr. Tim Clark und Prof. Dr. Dirk Guldi vom Department Chemie und Pharmazie das Projekt.

Die in diesem Sinne innerhalb von SolTech erzeugten Aktivitäten, Synergien und Ergebnisse haben international große Aufmerksamkeit erzeugt. Auch die Organisation von SolTech-Konferenzen an den verschiedenen Standorten mit Experten aus aller Welt hat zur weltweiten Sichtbarkeit von SolTech entscheidend beigetragen. Durch intensiven Austausch wissenschaftlicher und technologischer Ideen sowie junger Studierender zwischen den KeyLabs konnten nicht nur erstaunliche Fortschritte auf dem Weg zur Realisierung der oben genannten Forschungsvisionen erzielt werden, sondern auch eine Generation exzellent ausgebildeter und somit sehr gefragter Absolventen für den bayerischen Arbeitsmarkt geschaffen werden.

In den ersten fünf Jahren wurden auch Infrastrukturmaßnahmen wie die Errichtung zweier neuer Forschungsgebäude in Würzburg und München sowie die Anschaffung hochmoderner Gerätschaften getätigt. In den nächsten 5 Jahren wird SolTech von diesen Maßnahmen profitieren und seine internationale Rolle weiter stärken können. Hierzu sollen Kooperationen innerhalb von SolTech, mit anderen nationalen und internationalen Zentren und vor allem mit der Industrie in Bayern vertieft werden. Dann können die am SolTech-Verbund beteiligten Wissenschaftler die hochgesteckten wissenschaftlichen und technologischen Zielsetzungen erreichen und sich als Partner bei nationalen und internationalen Großprojekten in Zukunft noch stärker etablieren.

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Tim Clark
Tel.: 09131/85-22948
tim.clark@fau.de

Prof. Dr. Dirk Guldi
Tel.: 09131/85-27340
dirk.guldi@fau.de