Innovationspartnerschaft zur Digitalisierung im Gesundheitswesen

Mit der Gründung einer Digital Health Innovation Platform (d.hip) hat sich ein Bündnis aus Hochschulmedizin, Industrie und Wissenschaft zum Ziel gesetzt, die Digitalisierung der Medizin und des Gesundheitswesens voranzubringen. Dazu haben das Universitätsklinikum Erlangen, Siemens Healthineers, die FAU, das Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS und Medical Valley EMN eine Absichtserklärung unterschrieben.

„Wir sind überzeugt, dass die Digitalisierung einen entscheidenden Beitrag zu mehr Qualität und Effizienz in der Gesundheitsversorgung und für die Gesundheit eines jeden Einzelnen leisten kann. Das motiviert uns, mit d.hip eine Plattform zu schaffen, um unsere vielseitigen Kompetenzen zusammenzubringen“, fasst Prof. Dr. Jürgen Schüttler, Dekan der Medizinischen Fakultät der FAU, die gemeinsamen Gespräche zusammen. „Als Krankenhaus der höchsten Versorgungsstufe unterstützt das Universitätsklinikum Erlangen die frühzeitige Translation und Validierung neuer Technologien“, betont Prof. Dr. Heinrich Iro, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des Universitätsklinikums Erlangen. „Daten können hierbei wesentliche Informationen zur Erforschung von Krankheiten und zum Erkenntnisgewinn für die Verbesserung der Versorgung unserer Patienten liefern.“

Experten vernetzen und so Ideen frühzeitig stimulieren

Erklärtes Ziel der beteiligten Partner ist es, mit Hilfe der Digital Health Innovation Platform die Forschung auf neuen Feldern anzuregen und die Entwicklung noch stärker als bisher transdisziplinär, klinik-, wissenschafts- sowie praxisnah zu gestalten. Innovationen sollen dadurch effizienter und effektiver umgesetzt werden können und so schneller auf den Markt kommen. Patienten und Gesundheitsversorger in und außerhalb Deutschlands sollen so frühzeitiger von Neuentwicklungen profitieren.

„Siemens Healthineers hat es sich zur Aufgabe gemacht, Gesundheitsversorger dabei zu unterstützen, ihre aktuellen Herausforderungen zu meistern und sich in ihrem jeweiligen Geschäftsumfeld weiterzuentwickeln“, erläutert Dr. Arthur Kaindl, General Manager Digital Health Services, Siemens Healthineers. „Wir werden in die Partnerschaft für d.hip unsere breite Expertise für Medizin- und Labortechnik einbringen und möchten dafür sorgen, dass unsere Kunden die Innovationen im Bereich Digitalisierung möglichst schnell nutzen können, um die Patientenversorgung zu verbessern sowie die Kosten der Gesundheitsversorgung zu senken.“

Digitale Transformation im Gesundheitswesen aktiv gestalten

Die Digitalisierung des Gesundheitswesens wird Abläufe und Strukturen im klinischen Betrieb verändern. Sie ermöglicht Innovationen, die die Qualität und Effizienz in allen Segmenten der Gesundheitsversorgung verbessern können. Hierfür ist es nötig zukünftige Schlüsseltechnologien sowie entsprechende Kompetenzen auszubauen. Vor diesem Hintergrund beabsichtigt die FAU in den nächsten Jahren Forschung und forschungsbezogene Lehre im Bereich Digital Health deutlich zu erweitern.

„Für die Digital Health Innovation Platform bringen wir unsere ausgewiesene forscherische Kompetenz ein. Für die FAU ist es eine herausragende Möglichkeit, erneut ihre Innovationsstärke und ihre ausgeprägte Fähigkeit zur Zusammenarbeit in disziplin- und institutionenübergreifenden Teams unter Beweis zu stellen. Hier sind wir hundertprozentig  wettbewerbs- und anschlussfähig“, betont FAU-Präsident Prof. Dr. Joachim Hornegger.

Potentiale von Digital Health in kompetenzübergreifenden Projekten erschließen

Pilotprojekte sollen die medizinischen, technischen und ökonomischen Kompetenzen der Partner vereinen, um Innovationen hervorzubringen. Unter anderem soll maschinelles Lernen genutzt werden, um Abläufe im Krankenhaus effizienter zu gestalten. Beispielsweise können automatisierte Verfahren in der klinischen Bildgebung erprobt werden, die eine frühere Brustkrebsdiagnose mit besserer Trefferquote ermöglichen sollen. Methoden der mathematischen Optimierung und des Maschinellen Lernens können dazu beitragen, die Planung von Operationen zu optimieren, mit dem Ergebnis einer verbesserten Planungssicherheit.

Außerdem sehen die Partner ein hohes Potential darin, durch die Einbindung von neuen Technologien die Versorgung von Patienten zu verbessern. „Clinical Grade Wearables und sensorgestütztes Monitoring können zu gesünderem Leben motivieren und helfen die Therapietreue zu erhöhen oder notwendige Therapieanpassungen frühzeitig einzuleiten. Ebenso unterstützen intelligente Bildanalyseverfahren für die digitale Pathologie die Auswahl und Anpassung individueller Therapien für Tumorpatienten.“, skizziert Prof. Dr. Albert Heuberger, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Integrierte Schaltungen IIS in Erlangen, das Potenzial moderner Spitzenforschung.

„Die regionale Nähe von exzellenter klinischer Versorgung, anerkannter Forschung und Wissenschaft, Innovationskraft für Medizintechnologie und Stärke für internationale Vermarktung verschafft uns die Möglichkeit in transdisziplinärer Kooperation effektivere und effizientere Lösungen für eine bessere Gesundheitsversorgung zu entwickeln“, betont Prof. Dr. Erich Reinhardt, Geschäftsführender Vorstand des Medical Valley EMN, und fügt abschließend hinzu: „Nachhaltig wird dies die Attraktivität und Bedeutung des Innovationsstandortes für Hightech-Medizin festigen.“

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Alexander Martin
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