Digitales Gründerzentrum leistet „Geburtshilfe“ für künftige Tech-Unternehmen

Ein Teil des Zollhof-Teams
Ein Teil des ZOLLHOF-Teams (v.l.n.r.): Sebastian Engel (Head of Research & Pre-Incubation), Benjamin Bauer (CEO), Jan Hohner (Head of IT) und Aya Jaff (Head of Communications). (Bild: Zollhof Betreiber GmbH)

ZOLLHOF - Tech Incubator bringt Startups und Unternehmen zusammen

Mittelfranken ist eine der gründungsstärksten Regionen Deutschlands und gleichzeitig Heimat der FAU. Konsequenterweise fördert und unterstützt die FAU die Gründerszene in der Metropolregion Nürnberg auf vielfältige Weise – sei es durch die Bereitstellung von Fachwissen oder durch gezielte Beratung von gründungswilligen Studierenden, Forschenden und Alumni durch die hauseigene Gründerberatung an der Kontaktstelle Wissens- und Technologietransfer. Seit Mitte 2016 ist die FAU außerdem Gesellschafterin des ZOLLHOF – Tech Incubator in Nürnberg.

Startups profitieren von breitem Netzwerk und Industriekontakten

Gründerinnen und Gründern stehen auf rund 900 Quadratmetern offene Arbeitsflächen zur Verfügung. (Bild: Zollhof Betreiber GmbH)
Gründerinnen und Gründern stehen auf rund 900 Quadratmetern offene Arbeitsflächen zur Verfügung. (Bild: Zollhof Betreiber GmbH)

Der ZOLLHOF ist ein digitales Gründerzentrum, das Startups in Bereichen wie Internet der Dinge, Smart City oder Big Data umfassend unterstützt. Gründerinnen und Gründern stehen seit März 2017 auf rund 900 Quadratmetern offene Arbeitsflächen zur Verfügung, die günstig angemietet und flexibel gekündigt werden können. Die Nutzung der vorhandenen Infrastruktur ist in der Miete inbegriffen und ermöglicht unter anderem die Produktion erster Prototypen. Zudem erhalten die Gründerinnen und Gründer praktische Hilfe bei der Entwicklung ihrer Produkte und Dienstleistungen und profitieren von einem breiten Netzwerk an Unternehmen und Unternehmer-Persönlichkeiten, mit denen der ZOLLHOF kooperiert. Dazu gehören neben dem ehemaligen Vorstandsvorsitzenden der Datev und aktuellem BDI-Präsident Prof. Dieter Kempf auch große Unternehmen aus der Region, wie unter anderem Siemens, Schaeffler, NÜRNBERGER Versicherung oder auch HUK-COBURG. Der enge Kontakt zur Wirtschaft ermöglicht es dem Team des ZOLLHOF – allesamt erfahrene Entrepreneure – Startups branchenspezifisch zu beraten: „Alle, die im ZOLLHOF arbeiten, kommen aus der Gründerszene, haben selber gegründet oder für Investoren und Startups gearbeitet. So können wir gezielt unterstützen, da wir wissen, was es bedeutet, ein Unternehmen aufzubauen“, erklärt Benjamin Bauer, Geschäftsführer des ZOLLHOF und selbst Startup-Gründer. „Durch die Zusammenarbeit mit verschiedenen Unternehmen sind wir in der Lage, den Gründerinnen und Gründern den Markteintritt in verschiedene Branchen zu erleichtern. Denn vielen Startups fehlt es an relevanten Kontakten und das macht es ihnen schwer die richtigen Kooperationspartner und Unterstützer zu finden.“ Unternehmen und Startups können sich aber auch direkt austauschen – dazu bieten zahlreiche Events und Treffen im ZOLLHOF die Möglichkeit.

Die Arbeitsflächen können günstig angemietet und flexibel gekündigt werden. (Bild: Zollhof Betreiber GmbH)
Die Arbeitsflächen können günstig angemietet und flexibel gekündigt werden. (Bild: Zollhof Betreiber GmbH)

Unternehmen stärken eigene Innovationskraft

Das digitale Gründerzentrum beschränkt sich in seiner Tätigkeit jedoch nicht nur auf Gründerinnen und Gründer, auch der Mittelstand und die Industrie werden rund um die Themen Digitale Transformation, Prototyping und Startups unterstützt. Startups entwickeln oft neue Technologien, die auch für etablierte Unternehmen interessant sein können, und der ZOLLHOF ermöglicht es der Industrie mit diesen Technologien zu arbeiten, um dadurch ihre eigene Innovationskraft zu stärken. Auch hilft der ZOLLHOF Unternehmen dabei, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für neue Organisations- und Arbeitsformen zu sensibilisieren und die Skepsis, die gegenüber neuen Technologien und Geschäftsmodellen unter Umständen vorhanden ist, zu verringern. „Interessierte Firmen sollten allerdings genug Zeit in diesen Prozess investieren“, sagt Dr. Sebastian Engel, Head of Research & Pre-Incubation am ZOLLHOF, und Mitarbeiter der Kontaktstelle Wissen- und Technologietransfer an der FAU. „Herauszufinden, ob es für ein Unternehmen sinnvoll ist mit einem Startup zu kooperieren, und wenn ja, in welcher Weise, ist etwas, das intensive Vorarbeit verlangt. Bei der Zusammenarbeit mit Startups müssen z.B. möglichst viele Abteilungen eingebunden sein. Bei dem gesamten Prozess kann der ZOLLHOF wertvolle Unterstützung bieten.“

Von der Idee zum digitalen Gründerzentrum

In der Region rund um Fürth, Erlangen und Nürnberg gibt es zahlreiche erfolgreiche Gründungen. Bisher fehlte aber ein zentraler Hub für Tech-Startups. Es war also nur konsequent, als sich nach langjähriger Vorbereitung Mitte 2015 eine Gruppe von Gründungsenthusiasten zusammenschloss, um ein digitales Gründerzentrum ins Leben zu rufen. Möglich machte das eine Ausschreibung des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie. Seit März 2017 dient der ZOLLHOF nun als „Geburtsstation“ für Tech-Startups sowie als vitale Austauschplattform zwischen Gründerinnen und Gründern und der Industrie.

Auf der Homepage des ZOLLHOF – Tech Incubators stehen weitere Informationen zum digitalen Gründerzentrum zur Verfügung.