Vortragsreihe: Jenseits des Tellerrands. Öffentliche Mittagsvorträge zur Geschichte der Medizin und Ethik der Medizin

Ein Standmikrofon.
Bild: panthermedia.net/razihusin

Während des Wintersemesters veranstaltet das Institut für Geschichte und Ethik der Medizin (IGEM) der FAU die mittägliche Vortragsreihe „Jenseits des Tellerrands“. Die Vorträge finden ab dem 8. November, jeweils 12.15 bis 13 Uhr, im Kollegienhaus, Raum 1.011, Universitätsstraße 15, in Erlangen statt. Der Eintritt ist frei.

Am 8. November erläutert Prof. Dr. Karl-Heinz Leven, wie die moderne Reproduktionsmedizin entstanden ist. Dabei geht er in dem Vortrag „Retortenbaby und wandernder Uterus – Reproduktionsmedizin in historischer Perspektive“ auch der uralten Vorstellung vom wandernden Uterus nach und wie diese aktuell mit der Uterustransplantation in der Hightech-Medizin verwirklicht wird.

In der zweiten Hälfte der 1940er Jahre entbrannte an der Medizinischen Fakultät der FAU eine Auseinandersetzung über die angemessene Entnazifizierung des Personals und der Studierenden. Andreas Thum beleuchtet in seinem Vortrag am 15. November „,Schiffsbrüchige‘ und ,Nestbeschmutzer‘. Die Entnazifizierung der Medizinischen Fakultät Erlangen und ihre Folgen“ Konfliktlinien und die Wiederbesetzung der medizinischen Lehrstühle anhand exemplarischer Fälle.

Vor 30 Jahren breitete sich der HIV-Virus auch in Bayern rasant aus. Die Landesregierung reagierte mit Zwangstests und Razzien. Philipp Rauh analysiert in seinem Vortrag „,Der Gauweiler taucht auf und mit eam kimmt Aids‘ – Politiker und Mediziner in Bayern und ihr Kampf gegen Aidskranke“ am 22. November das Vorgehen des damaligen Innenstaatssekretärs Peter Gauweiler, dessen Maßnahmenkatalog und Reaktionen innerhalb der bayerischen Ärzteschaft genauer.

Dem berühmten böhmischen Adeligen und Feldherrn Wallenstein sagen viele Berichte gesundheitliche Beschwerden nach. Doch wie äußerte er sich selbst in dem Horoskop dazu, das er von dem Astronom Johannes Keppler erstellen ließ? Das stellt Prof. Dr. Fritz Dross am 29. November mit dem Vortrag „Wallensteins Zipperlein – Die Krankheiten des Feldherrn“ näher dar.

1921 wurde Johannes Reinmöller an das zahnärztliche Institut nach Erlangen berufen. Das Staatsministerium für Unterricht und Kultus forderte, den kurz darauf beginnenden Ausbau des Instituts ganz nach den Vorstellungen Reinmöllers zu gestalten. Dr. Susanne Ude-Koeller untersucht in ihrem Vortrag am 6. Dezember „,Nach den Absichten des Professors Johannes Reinmöller geregelt…‘ – Erlanger Zahnheilkunde in Weimarer Republik und NS-Zeit“, welche weitreichenden Folgen das für die FAU haben sollte.

https://www.igem.med.fau.de/2017/10/12/oeffentliche-mittagsvortraege-jenseits-des-tellerrands-17

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Karl-Heinz Leven
Tel.: 09131/85-22094
karl.heinz-leven@fau.de