Parken leicht gemacht – mit dem Parking Pilot

Thorge Harms (rechts im Bild) präsentiert das Sensorsystem Parking Pilot Vertretern der Volkswagen AG. (Bild: Dr. Carsten Krebs)
Thorge Harms (rechts im Bild) präsentiert das Sensorsystem Parking Pilot Vertretern der Volkswagen AG. (Bild: Dr. Carsten Krebs)

FAU-Studierende werden das Parkraummanagement revolutionieren

Wer regelmäßig mit dem Auto unterwegs ist, kennt das Problem: Man sucht und sucht, findet aber keinen freien Parkplatz. In einer fremden Stadt kommen außerdem fehlende Ortskenntnisse hinzu, die einen zusätzlich unter Stress setzen. Fünf Studierende der FAU möchten für Entspannung hinterm Steuer sorgen und haben deswegen überlegt, wie man die Parkplatzsuche vereinfachen könnte. Aus diesem Grund gründeten sie ihr Start-Up „Smart City Systems GmbH“.

Schneller zum nächsten freien Parkplatz

Nach intensiver Recherche und diversen Entwicklungsprozessen entstand am Ende ein Sensor, der kostengünstig am Parkplatz installiert werden kann und wartungsarm sowie wetterbeständig ist. „Wir kamen vor circa eineinhalb Jahren auf diese Idee. Das Thema „Smart City“ fanden und finden wir alle sehr spannend. Eine Komponente der Smart City sind „connected cars“, also vernetzte Autos. Zusammen mit der Idee der Internet of Things, also dem Internet der Dinge, war der Plan für ein Sensorsystem geboren, das zum einen Autofahrern die Parkplatzsuche erleichtert, zum anderen Parkplatzbetreibern eine effizientere Bewirtschaftung ihres Platzes ermöglicht,“ erläutert Thorge Harms, Wirtschaftsinformatikstudent an der FAU und einer der fünf Entwickler des Parking Pilot. Passenderweise nannten Thorge und seine vier Mitstreiter ihr Start-Up „Smart City Systems“. Neben Thorge Harms gehören noch Michael Hopfengärtner und Stefan Eckart, Mechatronikstudenten, Andreas Jaumann, Maschinenbaustudent, und Christian Schlenk, Wirtschaftsingenieurstudent, zum Team – das nötige technische Know-How ist also reichlich vorhanden.

Was unterscheidet den Parking Pilot von anderen Parkleitsystemen?

Der Parking Pilot ermittelt nicht nur in Echtzeit, welche Parkplätze frei sind, sondern wie lange ein Auto einen Parkplatz bereits belegt oder ob jemand unberechtigterweise auf einem Platz – zum Beispiel vor einer Feuerwehrzufahrt – steht. Ergänzt wird der Parking Pilot durch diverse Parking Apps wie „We“ von Volkswagen oder „Map and Route“ des Müller Verlags in Nürnberg. „Der Vorteil für die Autofahrer besteht darin, dass sie mit Hilfe der App und unserer Software schnell und effizient zum nächsten freien Parkplatz gelotst werden. Die Parkplatzbetreiber wiederum profitieren von einem effektiveren Parkraummanagement, da zum Beispiel Dauerparker schneller ermittelt werden können und durch die erhöhte Fluktuation Plätze häufiger belegt werden,“ erklärt Thorge Harms. Der Datenschutz bleibt dabei gewahrt, da ausschließlich anonymisierte Daten erhoben werden. Zudem kann das Sensorsystem passgenau auf den jeweiligen Parkplatz abgestimmt werden. Für die Autofahrer ist die Nutzung der Apps kostenlos, die Parkflächenbesitzer zahlen eine Installationsgebühr und Wartungsgebühren an Smart City Systems. „So finanzieren wir uns, ohne an den Parkgebühren beteiligt zu sein“, sagt Thorge Harms.

Unterstützung durch die Volkswagen AG

Das Konzept von Thorge, Michael, Stefan, Andreas und Christian überzeugt, sogar die Volkswagen AG. „Im April durfte ich den Parking Pilot im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur vorstellen. Dort kam ein Vertreter von VW auf mich zu und lud mich und das Team ein, im Mai in der gläsernen Manufaktur von VW in Dresden zusammen mit 100 anderen Start-Ups zu pitchen“, erzählt Thorge Harms. Der Pitch war erfolgreich und im August 2017 zogen die 5 Gründer Thorge, Michael, Stefan, Andreas und Christian zusammen mit sechs weiteren Mobility-Start-Ups in die Manufaktur. Nun haben die Fünf 200 Tage Zeit, um ihr System weiterzuentwickeln und zu perfektionieren. Wenn das Zwischenergebnis ebenso erfolgreich sein wird wie der Pitch, dann will VW die Zusammenarbeit weiter ausbauen. Aber auch so hat sich die Arbeit in der Gläsernen Manufaktur bereits gelohnt: „Wir sind mit vielen Leuten von VW, durchaus auch von höheren Führungsebenen, in Kontakt gekommen und können so ein Netzwerk aufbauen, das für uns und die künftige Entwicklung des Parking Pilot mit Sicherheit hilfreich sein wird“, bekräftigt Thorge Harms. Doch nicht nur der Kontakt zu wichtigen Personen wird den Fünf durch die Gläserne Manufaktur ermöglicht, sie sind nun auch offiziell ein Partnerunternehmen von VW mit eigener Lieferantenkennzeichnung. Und wie sehen die Zukunftspläne für den Parking Pilot und die Smart City Systems GmbH aus? „Für die kommenden Jahre ist geplant die Infrastruktur weiter auszubauen und Kooperationen beispielsweise mit Aldi- und Edeka-Märkten weiteraufzubauen. Zudem werden derzeit wichtige Kooperationen gegründet, die das Fundament für ein schnelles Wachstum legen.“, erzählt Thorge Harms. „Und natürlich freuen wir uns über jedes Unternehmen, das Interesse an unserem System und einer Zusammenarbeit hat“, ergänzt er.

Weitere Informationen zur Smart City System GmbH und den Parking Pilot finden sich auf der Homepage des Start-Ups.