Workshop: Jüdische Geschichte in Fürth

Bild: Panthermedia/Kasto
Bild: Panthermedia/Kasto

Die Geschichte der Juden in Franken im 17. und 18. Jahrhundert  ist immer noch nur lückenhaft untersucht. Gerade Gerichtsprozessakten helfen dabei, Licht ins Dunkel zu bringen. Um diverse Forschungsfragen zu klären und Projekte vorzustellen, veranstaltet das Department für Geschichte der FAU deshalb in Zusammenarbeit mit der Universität Wien, dem Stadtarchiv Fürth und dem Jüdischen Museum Franken am 16. Dezember den gemeinsamen Workshop zum Thema „Imperiale Verknüpfungen der jüdischen Geschichte in Fürth in der frühen Neuzeit“. Die öffentliche Veranstaltung findet im Stadtmuseum Fürth, in der Ottostraße 2, Fürth statt. Beginn ist 13.45, der Eintritt frei.  Am Sonntag, dem 17. Dezember findet im Rahmen des Workshops zudem eine Besichtigung der ehemaligen Deutschordenskirche St. Jakob in Nürnberg, Jakobsplatz 1,  statt. Beginn der Besichtigung ist 10.45 Uhr.

Die Geschichte der Juden im 1806 untergegangenen Heiligen Römischen Reich deutscher Nation stellt die Geschichtsforschung  bis heute vor viele Fragen. Dies gilt auch für Franken als einem der jüdischen Siedlungsschwerpunkte im Alten Reich, insbesondere aber für Fürth mit seiner damals großen jüdischen Gemeinde. Prozessakten des kaiserlichen Reichshofrats, einem der höchsten Gerichte des Heiligen Römischen Reiches, können hier viel Aufschlussreiches offenbaren. Sie erlauben nicht nur rechtsgeschichtliche Einblicke darin, wie Juden die Justiz nutzten, sondern auch in die Handelsverbindungen und Netzwerke jüdischer Kaufleute in Fürth, das damals als eines der wichtigen Handelszentren galt. Thematisch zugehörig zum Workshop ist auch die jüdische Geschichte des Fränkischen Reichskreises, einem von zehn bis 1806 bestehenden regionalen Zusammenschlüssen von Reichsständen im Alten Reich, und des Deutschen Ordens.

Programm:

Samstag, 16. Dezember 2017

  • 13.45 – 15.15 Uhr

Begrüßung: Daniela Eisenstein, Direktorin des Jüdischen Museums Franken, Prof. Dr. Georg Seiderer, Universität Erlangen-Nürnberg

Ulrich Hausmann (Mainz/Wien), Thomas Simon ( Wien) und Stephan Wendehorst (Gießen/Wien): Vorstellung des Programms der 10. Sommerakademie zur Geschichte der Juden im Hl. Römischen Reich und seinen Nachfolgestaaten

sowie: Vorstellung der Historischen Moot Courts 2016 und 2017: Ius Commune MC – Der kaiserliche Reichshofrat und Historical Jewish  Law MC – The Rabbinic Tribunal of Prague

  • 15.15 – 16.45 Uhr

Ulrich Hausmann (Mainz/Wien):  Die jüdischen Betreffe des Reichshofrats – Teilprojekt Fürth: Zwischenbericht

Kommentare und Diskussion

Kaffeepause

  • 17.15 – 18.30 Uhr

Stephan Wendehorst (Gießen/Wien): Bestandsaufnahme  und  Vorschau: Jüdische Geschichten Frankens (Der Fränkische Reichskreis, die fränkische Reichsritterschaft und die Schwarzenberg)  und  jüdische Betreffe des kaiserlichen Reichshofrats (Fulda, Hamburg, Ostfriesland, Deutscher Orden)

Kommentare und Diskussion

  • 18.30 Uhr

Stefan Ehrenpreis (Innsbruck): Der Fürther Nachtwächterstreit: Obrigkeiten im Kampf mit und um die jüdische Minderheit 1650-1730

Sonntag, 17. Dezember 2017

St. Jakob, Jakobsplatz 1, Nürnberg

  • 10.45-13.00 Uhr

Besichtigung der ehemaligen Deutschordenskirche in Nürnberg

 

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Georg Seiderer
09131/852-2789
georg.seiderer@fau.de